Durchgängiges System aus Automatisierungs- und Condition-Monitoring-Software bietet sich für Windkraftanlagen an

Anlagensteuerung nutzt Condition-Monitoring-Daten direkt

30. März 2011, 16:16 Uhr | Andreas Knoll
Wolfgang Schähs, logi.cals: »ICMP und ‚logi.GUARD’ bieten als offene Condition-Monitoring-Plattform erstmals die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Daten und Parameter auf einfache Weise intelligent zusammenzuführen.«
© logi.cals

Die beiden Unternehmen logi.cals und Messfeld haben Automatisierungs- und Condition-Monitoring-Software in einem einzigen Paket einschließlich entsprechender Dienstleistungen zusammengefasst. Für den Anwender bringt dies Einfachheit und Kostenersparnis, was sich auch in Windkraftanlagen bemerkbar macht.

Maschinen und Anlagen benötigen nicht nur entsprechende Automatisierungs-, sondern auch geeignete Condition-Monitoring-Technik. Das Condition-Monitoring-System erfasst permanent den Betriebszustand einer Anlage, indem es aussagekräftige physikalische Größen wie Schwingungen oder Temperaturen misst und deren Veränderungen beobachtet. Probleme an der Anlage und ihren Komponenten lassen sich dadurch frühzeitig erkennen, so dass der Betreiber Wartungsmaßnahmen vorausschauend planen und Reparaturen einleiten kann, bevor ein Defekt auftritt. Condition Monitoring eröffnet somit auch und gerade in Windkraftanlagen große Chancen, Kosten einzusparen und Aufwand zu vermeiden.

Als Problem erweist sich allerdings, dass für Automatisierung und Condition Monitoring meist unterschiedliche Engineering- und Visualisierungs-Tools zum Einsatz kommen. Die vom Condition-Monitoring-System erfassten Daten stehen dann dem Automatisierungs-System nicht oder nur mit großem Schnittstellen-Aufwand zur Verfügung. »Würde man dagegen bereits in der Planungsphase Automatisierung und Condition Monitoring gleichermaßen berücksichtigen, stünden die erfassten Daten beiden Systemen zur Verfügung«, erläutert Wolfgang Schähs, Support- und Projekt-Manager Condition Monitoring bei logi.cals. »Einerseits ließen sich dann Zusammenhänge zwischen Anlagenparametern erkennen, die sonst verborgen bleiben oder nur mittels externer Software bezifferbar sind, und andererseits könnte die Automatisierungstechnik auf die Überwachungsergebnisse selbsttätig reagieren.«

Einen Ausweg aus dem Dilemma bieten logi.cals und Messfeld: Die beiden Unternehmen haben gemeinsam eine durchgängige Lösung aus Automatisierungs- und Condition-Monitoring-Software inklusive passender Dienstleistungen erarbeitet. Das von ihnen erstellte »House of Condition Monitoring« umfasst das Programmpaket »ICMP powered by logi.cals« (Integrated Condition Monitoring Platform) und die Condition-Monitoring-Software »logi.GUARD powered by Messfeld« sowie Beratungs-, Engineering-, Montage-, Inbetriebnahme-, Trainings- und Support-Dienstleistungen. »ICMP und ‚logi.GUARD’ bieten als offene Condition-Monitoring-Plattform erstmals die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Daten und Parameter auf einfache Weise intelligent zusammenzuführen«, betont Schähs.

Zur ICMP gehören das IEC-61131-3-Engineering-System »logi.CAD« und das Visualisierungs-Tool »logi.VIS«, wobei »logi.VIS« eine Visualisierung sowohl am lokalen Panel als auch von fern mittels Webbrowser ermöglicht. »‚logi.VIS’ läuft direkt in der Steuerung«, verdeutlicht Schähs. »Mit dem ‚logi.VIS Editor’ lassen sich mehrere Visualisierungsseiten im XML-Format generieren. Diese werden direkt in die Steuerung geladen und können entweder an einem dort angeschlossenen Display oder über den Internet Explorer dargestellt werden.«

Zu »logi.CAD« lässt sich die Condition-Monitoring-Bibliothek von »logi.GUARD« hinzuinstallieren, was die Funktionen des Engineering-Systems für Condition Monitoring nutzbar macht. Die Bibliothek umfasst sowohl Grundfunktionen wie Max, Min, RMS (root mean square) und Crest-Faktor als auch komplexe Funktionen wie FFT (Fast Fourier Transformation), Autokorrelation und Crosskorrelation. Darüber hinaus vermögen Anwender mit »logi.CAD« neuerdings auch das modulare Messdatenerfassungs-, Signalverarbeitungs- und Steuerungssystem »ibaPADU-S« der iba AG zu programmieren. »Das ‚ibaPADU-S-System ist jetzt frei programmierbar und bearbeitet Mess-, Condition-Monitoring- und Automatisierungs-Aufgaben gleichzeitig«, führt Schähs aus. An »ibaPADU-S« gebunden ist die ICMP aber nicht – sie lässt sich auch mit anderen Steuerungs- und Mess-Systemen nutzen.

In Windkraftanlagen können mit ICMP und »logi.GUARD« unter anderem Schwingungen erfasst und beobachtet werden: »An die Messmodule für das System ‚ibaPADU-S’ beispielsweise lassen sich direkt Schwingungssensoren anschließen, und über die Condition-Monitoring-Bibliothek können die Daten aufgezeichnet und analysiert sowie Kennwerte gebildet und Alarme generiert werden«, zeigt Schähs auf. »Je nach ‚frei programmierter’ Analysevorschrift lassen sich besonders gute Kennwerte bilden, weil Daten aus Automatisierung und Condition Monitoring kombinierbar sind.«


  1. Anlagensteuerung nutzt Condition-Monitoring-Daten direkt
  2. Anlagensteuerung nutzt Condition-Monitoring-Daten direkt

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu logi.cals Germany

Weitere Artikel zu Automatisierung