Italienischer Automatisierungstechnik-Hersteller gliedert sich künftig in drei Geschäftseinheiten

Bonfiglioli gibt erneuerbaren Energien größeren Stellenwert

18. April 2011, 11:44 Uhr | Andreas Knoll
Sonia Bonfiglioli: »Wir streuen das Risiko, ohne unsere angestammten Felder Antriebstechnik für die Industrie und mobile Arbeitsmaschinen zu verlassen.«
© Bonfiglioli

Rund 50 Prozent mehr Umsatz (600 Millionen Euro) hat der Automatisierungstechnik-Hersteller Bonfiglioli das Geschäftsjahr 2010 erzielt, und wird umstrukturiert. Aus drei Geschäftseinheiten soll das Unternehmen in Zukunft bestehen: Industrial Solutions, Mobile & Wind Solutions sowie Photovoltaic Solutions.

Für das laufende Bilanzjahr erwartet Sonia Bonfiglioli die geschäftsführende Gesellschafterin des im norditalienischen Bologna ansässigen Familienunternehmens, mit einem Umsatz von mindestens 660 Mio. Euro das Niveau des Vor-Krisen-Jahres 2008 wieder zu erreichen. Aktuell seien über 3100 Menschen auf allen Kontinenten im Unternehmen beschäftigt, ein gutes Zehntel mehr als noch im Vorjahr. Das regionale Gewicht verlagere sich insgesamt auf Regionen außerhalb des Stammlands Italien. Besonders in Indien und im Fernen Osten erreiche das Unternehmen ein starkes Wachstum. Aber auch aus Europa, hier besonders aus dem für Bonfiglioli wichtigsten Markt Deutschland, kämen deutliche Wachstumsimpulse.

Mit den drei Geschäftsbereichen Industrial Solutions, Mobile & Wind Solutions sowie Photovoltaic Solutions erachtet Sonia Bonfiglioli ihr Unternehmen als für die künftige Entwicklung gerüstet. In der Trennung der bisherigen Geschäftseinheit Industrie & Photovoltaik sieht die Gesellschafterin nicht nur den Bedeutungszuwachs der Photovoltaik manifestiert, sondern damit werde auch dem angestammten Bereich des Unternehmens, nämlich Industrie, wieder größere Aufmerksamkeit geschenkt. Die neue dreigliedrige Struktur wird derzeit auch in den Niederlassungen des Unternehmens umgesetzt. In Deutschland haben zum 1. April 2011 Dr. Siegfried Stadtfeld die Verantwortung für den Bereich Photovoltaik, Giorgio Bombarda für Industrie und Jürgen Weber für Mobil & Wind übernommen.

Die Erwartungen für das weitere Wachstum sind hoch. Der Geschäftsbereich Industrie plant bis 2013 bezogen auf 2010 mit einem Wachstum von 35 Prozent, die Sparte Mobile & Wind mit 75 Prozent und das Geschäftsfeld Photovoltaik sogar mit 250 Prozent auf dann gut 120 Mio. Euro. Die Besonderheit dabei: Statt eines Anteils von 5 Prozent soll das außereuropäische Ausland, vor allem Nordamerika, Indien und China, im Jahr 2013 rund zwei Drittel des Umsatzes beisteuern.

Bei der Analyse der aktuellen Unternehmensdaten und der Erwartungen wird Sonia Bonfiglioli zufolge deutlich, dass sich die strategische Ausrichtung des Unternehmens auf die regenerativen Energien auszahlt: »Wir streuen das Risiko, ohne unsere angestammten Felder Antriebstechnik für die Industrie und mobile Arbeitsmaschinen zu verlassen«, erläutert sie. »Wir sind seit über 30 Jahren Zulieferer für Windenergieanlagen, und seit über 20 Jahren liefern wir hocheffiziente Einspeiseeinheiten.« Da sei es nur konsequent, dies auch in der Struktur des Unternehmens deutlich zu machen.

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