Kühlung von Industrieprozessen

Dieser eChiller nutzt reines Wasser

11. Juni 2019, 10:49 Uhr | Corinna Puhlmann-Hespen
Kälteerzeugung mit Wasser (R718)
© Efficient Energy

Die Wahl des richtigen Kältemittels ist ein Dauerthema, spätestens seitdem die neue F-Gase-Verordnung in Kraft getreten ist. Die Firma Efficient Energy bietet einen Ausweg: eine Kompressionskältemaschine, die ausschließlich mit Wasser (R718) als Kältemittel arbeitet.

Die Technologie von Efficient Energy basiert auf der Direktverdampfung, der Verdichtung, der Kondensation und der Entspannung von Wasser bzw. Wasserdampf in einem geschlossenen Kreislauf. Dieser Prozess findet in einem Vakuum bei niedrigem Druck zwischen 10 und 100 mbar und damit in einem Temperaturbereich von rund 5 bis 45 °C statt.

Damit ist der eChiller ist für die Kühlung von Prozessen mit hohen Kaltwasser-Vorlauftemperaturen ausgelegt. Optimal kühlt er in einem Bereich von 16 bis 22 °C. Laut Unternehmensangaben können auch Temperaturen von 10 °C bis 28 °C gefahren werden – ein Spektrum, das herkömmliche Kältemaschinen nur teilweise abdecken können. Abhängig von der Kaltwasser-Vorlauftemperatur, der Verdichtervariante und der Kühlwasser-Eintrittstemperatur ist der eChiller in drei Varianten erhältlich, mit einer Kälteleistung von 20 kW bis 45 kW. Durch die Kombination von mehreren Anlagen lässt sich die Kälteleistung auf bis zu 300 kW skalieren. Zu den typischen Einsatzbereichen des eChillers gehört somit neben der Kühlung von Server- und Schalträumen sowie Gebäuden auch die industrielle Prozesskühlung.

Ein großer Anteil an Industrieprozessen wird mit Kaltwassertemperaturen von 15 °C und höher gekühlt. Auf diesem Temperaturniveau ist es möglich, mit dem gleitenden Freikühlmodus des eChillers energieeffizient und somit kostengünstig Kaltwasser zu erzeugen.

In durchschnittlichen Jahren werden diese Bedingungen in bis zu 70 Prozent der Zeit erreicht, sodass die Verdichter des eChillers nur in Übergangszeiten sowie an warmen Tagen zugeschaltet werden müssen. Im Vergleich zu anderen handelsüblichen Geräten mit integrierter freier Kühlung bietet der eChiller mit seinem „FreeCooling+“-Modus zusätzlich die Möglichkeit, die Abwärme aus dem Prozess noch bei Temperaturen an die Umgebung abzuführen, die im Bereich der zu erzeugenden Kaltwassertemperaturen liegen.

Unabhängig von vielen Vorschriften

Abgesehen davon, dass sämtliche kältemittelrelevanten Verordnungen bei Wasser nicht greifen, ermöglicht das ungiftige Niedrigdruck-Kältemittel, dass man die Kältemaschine in unmittelbarer Nähe zum Extruder aufstellen kann.

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Teilfluorierte Kohlenwasserstoffe (HFKW) und natürliche Ersatzkältemittel mit ihrem GWP (Global-Warming-Potential) und Gefährdungspotenzial im Vergleich.Quelle: Efficient Energy
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Die produktionsnahe Aufstellung lässt eine direkte Interaktion mit dem Betreiber und eine einfache Handhabung beim Produktwechsel mit Vorlauftemperaturen des Kaltwassers zwischen 16 und 18 °C zu. Außerdem können dadurch kürzere Rohrleitungen zum Einsatz kommen, wodurch sich die Pumpengröße und der Pumpenenergieverbrauch reduzieren lassen.


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