Angebot an die Aktionäre geplant

Midea will Kuka übernehmen

18. Mai 2016, 19:17 Uhr | Andreas Knoll
Der Leichtbauroboter »LBR iiwa« von Kuka in Aktion – auf der Hannover Messe war er unter anderem beim Handling von Smartphone-Gehäusen zu sehen.
© Andreas Knoll, Markt&Technik / elektroniknet.de

Der chinesische Hausgeräte-, Heizungs-, Ventilationssystem- und Klimaanlagen-Hersteller Midea will über seine Tochtergesellschaft Mecca International ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien des Kuka-Konzerns unterbreiten.

Midea hält derzeit indirekt einen Aktienanteil von 13,5 Prozent an Kuka. Vollzogen werden kann das Übernahmeangebot nur, wenn eine Mindestannahmeschwelle von 30 Prozent der ausgegebenen Kuka-Aktien (einschließlich des bestehenden Anteils von Midea) erreicht wird, die erforderlichen kartellrechtlichen und weiteren aufsichtsrechtlichen Genehmigungen kommen und die Midea-Aktionäre zustimmen. Nach geltendem Recht erfordert die Erhöhung des Anteils auf über 30 Prozent ein Angebot für alle ausstehenden Kuka-Aktien. Den Aktionären des Augsburger Konzerns will Midea 115 Euro je Aktie bieten.

»Wir planen den Erwerb eines Anteils von mehr als 30 Prozent an Kuka und haben nicht die Absicht, einen Beherrschungsvertrag zu schließen oder das Unternehmen von der Börse zu nehmen«, erläutert Paul Fang, Chairman und CEO von Midea. Ein erklärter strategischer Fokus von Kuka ist der chinesische Markt für Service-Roboter, in dem Midea angesichts steigender Lohnkosten und der alternden chinesischen Bevölkerung ebenfalls erhebliches Wachstumspotenzial sieht. Kuka will seine Umsätze in China bis 2020 von 425 Mio. Euro im vergangenen Geschäftsjahr auf 1 Mrd. Euro steigern.

»Kuka ist in einer ausgezeichneten Verfassung, und wir wollen weiter in die Belegschaft, die Marke sowie in gewerbliche Schutzrechte und Produktionsstätten investieren, um das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen«, führt Paul Fang aus. »Kuka soll operativ unabhängig bleiben, und die unveränderte Führung des Unternehmens durch das derzeitige Managementteam ist für Midea eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Erfolg des Unternehmens. Midea unterstützt die Geschäftsstrategie, die Belegschaft und die Marken von Kuka in vollem Umfang.«

Midea wurde 1968 in Guangdong (China) gegründet und umfasst mehr als 200 Tochtergesellschaften und neun strategische Geschäftsbereiche. Der Gesamtumsatz des Unternehmens belief sich im Geschäftsjahr 2015 (per 31.12.) auf mehr als 18,7 Mrd. Euro. Midea beschäftigt weltweit rund 100.000 Mitarbeiter an 21 Standorten und betreibt 260 Logistikzentren. Das Unternehmen ist an der Börse von Shenzhen notiert.


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