Von Yaskawa und Siasun

Neue kollaborative Roboter aus China und Japan

5. August 2016, 19:21 Uhr | Andreas Knoll
Yaskawa hat erstmals außerhalb von Japan einen kollaborativen Roboter vorgestellt, den »Motoman HC10«.
© Yaskawa

Bei kollaborativen Robotern, die mit Menschen Hand in Hand zusammenarbeiten können, tut sich Einiges: Yaskawa hat erstmals außerhalb Japans einen solchen Roboter vorgestellt, und Siasun hat vor kurzem die Entwicklung des ersten kollaborativen Roboters aus chinesischer Produktion abgeschlossen.

Immer mehr Hersteller bringen ein- oder zweiarmige Leichtbau-Roboter auf den Markt, deren Arme wenig Druck ausüben und dank moderner Sensorik auch auf Hindernisse wie etwa menschliche Körperteile direkt reagieren, indem sie ihre Bewegungen verlangsamen oder ganz stoppen. Solche Roboter kommen ohne Einhausungen aus und können mit Menschen interagieren, ohne sie zu verletzen. In Deutschland bekannte Beispiele sind der einarmige »LBR iiwa« von Kuka, der zweiarmige »YuMi« von ABB sowie die Roboterarme UR3, UR5 und UR10 von Universal Robots.

Jetzt sind der japanische Hersteller Yaskawa und der chinesische Produzent Siasun nachgezogen: Yaskawa mit dem »Motoman HC10«, wobei HC für »Human Collaborative« steht, und Siasun mit dem ersten kollaborativen Roboter aus China. Der Prototyp des einarmigen »Motoman HC10« mit 1,2 m Reichweite und 10 kg Handhabungsgewicht ist gemäß der technischen Spezifikation ISO TS15066 freigegeben. Für die geforderte Sicherheit im direkten Kontakt mit Anwendern sorgt der Roboter durch eine Kraft-Momenten-Sensorik in allen Achsen, die eine flexible Interaktion zwischen dem Roboterarm und seiner Umgebung ermöglicht. Der Roboter benötigt deshalb keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen wie etwa eine Schutzumhausung. Er lässt sich flexibel und somit an verschiedenen Arbeitsplätzen installieren.

Bei der Konzeption des »Motoman HC10« hat Yaskawa neben den Sicherheitsaspekten auch auf eine einfache Bedienung geachtet. So können Anwender den Roboter mit der »Smart-Hub«-Funktion per Handführung programmieren - oder besser gesagt: einlernen. Wenn der Roboter bei Berührung gestoppt wird, lässt er sich direkt am Manipulator wieder aktivieren. Der Roboterarm ist so konstruiert, dass keine Quetschbereiche vorhanden sind.

Die Neuentwicklung ist kompatibel mit den anderen Robotern des »Motoman«-Portfolios von Yaskawa und zeigt deren bekannte Merkmale. So sorgt beispielsweise die innenliegende Kabel- und Leitungsführung für eine hohe Zuverlässigkeit und geringe Störkonturen.

Beim ersten kollaborativen Fertigungsroboter aus China handelt es sich um einen einarmigen Siebenachs-Roboter. Er stammt vom Shanghaier Unternehmen Siasun Robot & Automation. Für die Servoantriebstechnik ist der israelische Hersteller Elmo Motion Control zuständig. An den Gelenken der Roboterarme sind Servoregler der Baureihe »EtherCAT Gold« montiert: Zwei Servoregler des Typs »Gold Solo Guitar« treiben die beiden Grundachsen an, auf denen sich die gesamte mechanische Struktur des Roboters bewegt, und zwar mit kontinuierlichen Stromstärken bis 50 A und Spitzen bis 100 A. Zudem sind pro Roboter fünf Miniatur-Servoregler der Baureihe »Gold Solo Whistle« installiert. Sie treiben die fünf weiteren Achsen an, und zwar mit dauerhaft 20 A und einer Spitzenlast von 40 A.


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