Industrie 4.0 auf der Hannover Messe

Von Produkten zu digitalen Geschäftsmodellen

9. Mai 2016, 11:44 Uhr | Von Andreas Knoll und Karin Zühlke
Während des Besuchs von US-Präsident Barack Obama galt die höchste Sicherheitsstufe: Vermummte Scharfschützen waren auf dem Dach des neuen Bürogebäudes vor dem Messehochhaus postiert.
© Andreas Knoll, Markt&Technik / elektroniknet.de

Obwohl »Integrated Industry«, sprich Industrie 4.0, schon zum vierten Mal Leitthema der Hannover Messe war, prägte das Thema die Messe in diesem Jahr noch stärker als zuvor.

Einerseits gab es mehr technische Lösungen für bestimmte Aspekte der Industrieproduktion 4.0 zu sehen, andererseits zeigten einige Aussteller, wie sich aus Industrie 4.0 digitale Geschäftsmodelle generieren lassen. Gefühlt gab es kaum Produktneuvorstellungen, die nicht in einen Zusammenhang mit Industrie 4.0 gestellt wurden. Industrie 4.0 war also Realität, Vision und Marketing-Floskel zugleich.

Bevor die Besucher die neuesten Industrie-4.0-Anwendungen und -Lösungen begutachten konnten, mussten sie am ersten Messetag allerdings einige Hürden überwinden. Wegen des Besuchs von US-Präsident Barack Obama galt die höchste Sicherheitsstufe: Mehrere Hallen waren bis zum frühen Nachmittag für das Publikum gesperrt. Die Ausstellern in den gesperrten Hallen waren geteilter Meinung: Von »Wir haben einen halben Tag für unser Geschäft verloren« bis »Die Besucherfrequenz am Nachmittag hat den Verlust des Vormittags fast wettgemacht« reichten die Kommentare. Fast schon euphorisch zeigte sich Dr. Gunther Kegel, Vorstandsvorsitzender des ZVEI-Fachverbands Automation: »Der Obama-Besuch war medial ein voller Erfolg, von dem die Hannover Messe und ihre Aussteller noch über Jahre hinaus profitieren werden«, sagte er. »Der Messegesellschaft gebührt großer Dank dafür, dass sie den Präsidenten für einen Besuch gewonnen hat.«

Praktisch alle Aspekte der Industrieproduktion 4.0 gab es in Hannover zu sehen: durchgängige Datenkommunikation vom Sensor bis zur Cloud, Condition Monitoring und Predictive Maintenance auf Datenbasis, Edge- oder Fog-Computing für Smart statt Big Data, Software als Datenverarbeitungs- und Applikations-Basis der Digital Factory sowie kollaborative Robotik. Für die Datenübertragung zwischen der OT- und der IT-Ebene warteten Unternehmen wie Beck IPC, Cisco, Harting, Hilscher, Siemens und SSV Software Systems mit Gateway-Lösungen plus zugehöriger Software auf. Die Systeme transferieren die an den Maschinen erfassten Daten wie über einen Bypass in die Cloud. Die Kooperationspartner Deutschmann Automation und MB Connect Line kündigten eine Gateway-Lösung an, bei der die Kommunikation von der Cloud-Schnittstelle zur Datenquelle Hardware-technisch gesperrt ist, um etwaige Security-Bedrohungen fernzuhalten. Softing informierte über seinen als prototypisches Modell implementierten OPC-UA-Publisher/Subscriber-Echtzeit-Stack; das OPC-UA-Publisher/Subscriber-Kommunikationsmodell ist derzeit bei der OPC Foundation im Spezifizierungsprozess.

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