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Einsatz von Energiemanagementsystemen steigt

15. März 2013, 9:21 Uhr | Heinz Arnold
Abb. 2: Entwicklung des Marktvolumens für Energiemanagementsysteme bis 2020
© trend:research

Lediglich 20 Prozent der Unternehmen hatten 2011 ein Energiemanagementsystem eingeführt. Allerdings betrachtet ein Großteil der im Rahmen einer Studie von trend:research befragten Unternehmen die Einführung als notwendig.

Befragung unter Energieversorgern zu Hinderungsgründen bei der Einführung eines Energiemanagementsystems
Abb. 1: Befragung unter Energieversorgern zu Hinderungsgründen bei der Einführung eines Energiemanagementsystems
© trend:research

Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie »Der Markt für Energiemanagementsysteme bis 2020« von trend:research. Basis der Studie bildet ein umfangreiches Desk Research sowie 100 Experteninterviews mit Energieversorgern, Energiedienstleistern/Contractoren, Industrieunternehmen, IT-Herstellern und -Dienstleistern sowie weiteren Experten.

Insbesondere für die energieintensive Industrie ist die Einsparung von Energiekosten und die damit einhergehenden Steuerermäßigungen – vor allem vor dem Hintergrund der voraussichtlich entfallenden Befreiung von Netznutzungsentgelten – eine grundlegende Voraussetzung für die Gewährleistung der Wettbewerbsfähigkeit.

Meist ist die Unterstützung durch externe Experten erforderlich, um einerseits den neuen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und andererseits eine erfolgreiche Implementierung zu erreichen. Bei der Befragung energieintensiver Unternehmen zeigte sich, dass rund drei Viertel die Unterstützung von externen Dienstleistern bei der Einführung des Energiemanagementsystems in Anspruch genommen haben. Die Anforderungen variieren dabei je nach Größe, Struktur und Energieintensität des jeweiligen Unternehmens und entsprechend weit gefächert ist das Angebot: Es reicht von der Beratung zur Umsetzung einzelner Komponenten (z. B. Energiemanagement-Software, Mess- und Regelungstechnik) bis hin zur Planung und Implementierung eines kompletten Energiemanagementsystems.

Gesetzliche Neuregelungen forcieren den Einsatz

Einer der Gründe für den bisher nur geringen Einsatz sind die hohen Implementierungskosten – so das Ergebnis der trend:research-Befragung unter Energieversorgern (vgl. Abbildung1). 34 Prozent der Befragten nannten dies als größtes Hindernis bei der Einführung.

Weitere Aspekte, die aus deren Sicht einer Einführung entgegenstehen, sind mangelndes Know-how bei den Unternehmen in Bezug auf die Einsparpotenziale (28 Prozent) und personelle Engpässe (22 Prozent). Die befragten energieintensiven Unternehmen haben als Hinderungsgrund bei der Einführung vor allem auf die fehlende Sensibilisierung und Motivation der Mitarbeiter hingewiesen (24 Prozent). Darüber hinaus spielen auch bei dieser Befragtengruppe finanzielle (21 Prozent), zeitliche und personelle Einschränkungen (je 12 Prozent) eine große Rolle.

Entwicklung des Marktvolumens für Energiemanagementsysteme bis 2020
Abb. 2: Entwicklung des Marktvolumens für Energiemanagementsysteme bis 2020
© trend:research

Eine wesentliche Veränderung des Marktes erfolgt durch das Inkrafttreten der novellierten Fassung des Stromsteuergesetzes vom 05. Dezember 2012. Hierdurch sind energieintensive Unternehmen seit dem Jahr 2013 verpflichtet, Energiemanagementsysteme einzuführen, um weiterhin vom Spitzenausgleich profitieren zu können. Im Rahmen der gesetzlichen Novellierung wird den Unternehmen eine Einführungsphase bis 2015 eingeräumt, die es den Unternehmen ermöglicht die komplexen Energiemanagementsysteme einzuführen und umzusetzen.

Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen und auch steigende Energiepreise identifizieren die im Rahmen der Studie Befragten als Markttreiber. Nahezu alle energieintensiven Unternehmen werden bis 2015 Energiemanagementsysteme oder Energieaudits einführen, wodurch das Marktvolumen für den Vertrieb dieser Systeme in diesem Zeitraum im Referenzszenario von rund 50 Mio. Euro in 2012 auf rund 80 Mio. Euro ansteigt (vgl. Abbildung 2). Nach 2015 zeichnet sich ein leichter Abschwung ab, weil lediglich einige Nachzügler die Einführung vornehmen, ab 2018 wächst der Markt wieder leicht, auch weil dann Unternehmen ihr bereits zuvor eingeführtes Energiemanagementsystem wieder auf den neuesten technischen Stand bringen.


  1. Einsatz von Energiemanagementsystemen steigt
  2. Ausbau des Produktportfolios

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