»Die Voraussetzungen, um Energie-Management umsetzten zu können, sind da«, freut sich Gerhard Schreck vom FhG IPK. »Viele sind jetzt von dem begeistert, was inzwischen machbar ist!«
Bei einstelligen Wachstumsraten von 5 bis 6 Prozent fordern viele Anwender eine Amortisation von Energie-Managementsystemen innerhalb von ein bis zwei Jahren. Das funktioniert nur mit einer Erhöhung der Effizienz. Sie müsste sich beispielsweise steigern lassen, indem Datenbanken und Datenmodelle richtig genutzt werden.
Denn dann ginge es um weit mehr als Lasten nur ein- und abzuschalten. Über die Einbindung von Speichern ließe sich der Energieverbrauch weiter flexibilisieren, Lastprofile seien nicht mehr nur hinzunehmen, sondern ergäben sich nun aus der Planung.
Um die Muster aus den Daten identifizieren und richtig interpretieren zu können, sind Experten aus der Produktion in den Firmen gefragt. Erst dann lässt sich eine gute Wissensbasis erstellen. Darüber hinaus sind aber auch Energieexperten gefordert, die die Schnittstellen zum Energiemarkt zuständig sind.
Energiemanagement und Industrie 4.0
Das Ganze hat also viel mit Industrie 4.0 zu tun, denn auch dort kommt es darauf an, dass alle relevanten Informationen in Echtzeit zur Verfügung stehen. Deshalb muss die Vernetzung auf technischer Ebene in Echtzeit gegeben sein. Abzusehen ist bereits nach den Worten von Gerhard Schreck, dass sich die klassische Automatisierungstechnik auflösen wird. »Automation as a Service« ist hier das Schlagwort. Dann haben beide – Energiemanagement und Industrie 4.0 – ihren Zweck erfüllt: Es lassen sich Cloud- und Service-orientierte Plattformen aufbauen. Big Data und Data-Mining-Prozesse kommen zum Einsatz, um Muster und Zusammenhänge zu erkennen. Darauf können die Unternehmen dann – so das große Ziel – neue Geschäftsmodelle errichten.