GreenPocket: Interpretation und Visualisierung von Smart-Metering-Daten

»Unsere Software begeistert die Verbraucher für Smart Meter und Home-Automation«

30. August 2011, 12:33 Uhr | Heinz Arnold
Dr. Thomas Goette, Greenpocket: »Das Festhalten an Standardlastprofilen steht sinnvollen Business Cases, die sich für die Energieversorger rechnen, bisher im Wege.«
© Greenpocket

Mit der Software von GreenPocket können Energieversorger Lastverschiebungen realisieren. »Wenn unterschiedliche Tarifierungen zur Verfügung stehen, dann lassen sich viele Kunden für Smart Meters und Home Automation begeistern«, sagt Dr. Thomas Goette, Geschäftsführer von Greenpocket.

Energie & Technik: GreenPocket entwickelt Software, die die Daten aus intelligenten Zählern auswertet und aufbereitet und bietet sie den Stromversorgern an. Warum sollen die EVUs die Software einsetzen?

Dr. Thomas Goette: Die EVUs werden in Zukunft nicht nur wie bisher Strom verkaufen, sie müssen umfangreiche Services anbieten, auch um sich damit untereinander zu differenzieren. Unsere Software Energy Expert Engine bereitet die Daten für die Kunden so auf, dass es den Verbrauchern Spaß macht, sich damit zu befassen. Die EVUs, die unser System einsetzen, erhalten so die Möglichkeit, ihren Kunden ganz neue Dienstleistungen anzubieten und sie besser als bisher an sich zu binden. Dazu können sie unsere Software nutzen, die wir an sie lizenzieren.

Gibt es derzeit konkrete Projekte, in denen die Software von GreenPocket arbeitet?

Wir haben derzeit bundesweit 25 Kunden gewonnen, darunter acht, die zu den 20 größten Energieversorgern in Deutschland gehören. Dazu zählen Vattenfall, Mainova, die Gasag-Tochter Umetriq und die Stadtwerke München.

Kann die Software von GreenPocket mit den Zählern unterschiedlicher Hersteller arbeiten?

Ja, das ist für unser System kein Problem, wir können die Daten von Strom-, Gas- und Wasserzählern verschiedener Hersteller mit unserer Software verarbeiten. Die EVUs liefern die Daten in unser System, wir bereiten sie auf.

Die Voraussetzung für den Erfolg von GreenPocket wäre aber, dass sich die Smart Meters auf breiter Front durchsetzen. In einigen europäischen Ländern sind Smart Meters schon fast flächendeckend installiert. In Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Spanien passiert im Moment sehr viel, in Deutschland scheint es dagegen noch ein wenig zu haken. Woran liegt das?

Im Moment wäre in Deutschland das regulierende Moment von der Seite der Politik gefragt. Es geht immer um die Frage: Wer trägt das Risiko? Derzeit ist das Risiko für die Versorger zu hoch, das sollte durch entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen gesenkt werden.

Außerdem wären Smart Meters vor allem dann sinnvoll, wenn verstärkt variable Tarife eingeführt würden…

Ja, aber sie müssen sich für die Versorger beim Energieeinkauf auszahlen. Auch hier ist der Gesetzgeber gefragt. Das Festhalten an Standardlastprofilen steht sinnvollen Business Cases, die sich für die Energieversorger rechnen, bisher im Wege. 

Es laufen derzeit einige Pilotprojekte in Deutschland. Führen sie dazu, dass der Grad an Sicherheit für die Beteiligten steigt?

Pilotprojekte sind ganz wichtig. Denn alle Beteiligten wissen, dass sie etwas tun müssen. Aber auf was muss man im Besonderen achten? Welche Kommunikationsstandards eignen sich beispielsweise für welches Umfeld? Die Anwenderberichte und die Erfahrungen aus Pilotprojekten sind da sehr hilfreich.

Allerdings sind die Pilotprojekte hierzulande eher klein angelegt. Wie aussagekräftig sind dann die Ergebnisse tatsächlich?

Es stimmt, mit 10.000 Teilnehmern ist ein Pilotprojekt bei uns schon sehr groß. In den USA sind Projekte mit 100.000 Teilnehmern üblich. Da kann man schon umfangreichere Erkenntnisse sowohl über die Technik als auch über das Verbraucherverhalten gewinnen.


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  2. Pilotprojekte führen zu interessanten Erkenntnissen

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