Das Wissen, das eine Arbeitsgruppe der FH Münster über das Internet of Things gesammelt hat, fließt nun in die Industrie ein. Konkret: In die Arbeit des Unternehmens Enapter, das zusammen mit der FH an der Herstellung von Elektrolyseuren arbeitet, die grünen Wasserstoff produzieren sollen.
Enapter plant derzeit, in Saerbeck eine Fabrik für Elektrolyseure zu errichten. Um die Fertigung dort zu unterstützen, stattet die FH Münster das Unternehmen nun mit Internet-of-Things-Technik aus. Im Detail geht es um die Installation von Sensoren und Kameras, deren Daten auf einem Server des Unternehmens gespeichert werden.
Der Clou dabei: Die Hochschule kann auf die Daten aus der Fabrik zugreifen, ohne die Produktion zu stören. Bestimmte Sensoren und Kameras sollen für Studierende zugänglich sein, die dadurch in Projekt- und Abschlussarbeiten in der laufenden Produktion von Enapter arbeiten können. »Mit den gewonnenen Mess- und Bilddaten können wir direkt aus der Arbeit der Industrie lernen und feststellen, welche Rolle das Internet of Things in einem Unternehmen wie Enapter spielen kann«, so Prof. Dr. Ralf Ziegenbein vom Institut für Prozessmanagement und Digitale Transformation (IPD) der FH Münster.
In die Elektrolyseure verbaut Enapter serienmäßig Sensoren. Das IPD-Team plant, während ihrer gesamten Lebensdauer daraus Daten von den Geräten zu gewinnen. »Das kommt dem Product-Lifecycle-Management zugute: Wir sammeln Daten vom Bau bis zum Rückbau der Geräte. So können wir feststellen, wann sie gewartet werden müssen und in welchem Umfang sie arbeiten«, erklärt Markus Gilbert von der FH Münster. »Wenn ein Wartungsunternehmen Ersatzteile einbaut, können wir auch diese Statusveränderungen erfassen.« So entsteht mit der Zeit ein digitaler Zwilling des Elektrolyseurs. Durch die gewonnenen Datensätze können die Geräte optimiert werden.