Kostendruck und Fachkräftemangel limitieren die Ressourcen für Security. Hans-Peter Bauer, Deutschland-Chef von Intel Security und Stefan Woronka, Leiter Produkt Management Plant Security Services bei Siemens erklären, wie Security-Lösungen von Intel und Siemens diese Probleme entschärfen.
Die Notwendigkeit von Investitionen in Security in Zeiten von Industrie 4.0 ist evident. Speziell für den Mittelstand zeigt das 2. Markt&Technik Security-Symposium hierfür praktikable Lösungen.
Warum die aus der Kooperation von Intel-Security und Siemens entstandene Security-Lösung sowohl den Kostendruck der Unternehmen, wie auch das Problem des Fachkräftemangels und der in der Fertigung verbreiteten Legacy-Maschinen adressiert, erklären Hans-Peter Bauer, Deutschland-Chef von Intel Security und Stefan Woronka, Director Industrial Security Services bei Siemens.
Smarterworld.de: Wie sehen Sie das Spannungsfeld von Industrie 4.0 und Industrial Security
Hans-Peter Bauer: Für Deutschland als Industrienation und Fertigungsstandort ist »Industrie 4.0« überlebenswichtig. Auf der anderen Seite entwickeln sich im Umfeld von Industrie 4.0 durch die hohe Vernetzung und Anzahl von Schnittstellen völlig neue Gefahren für das Kerngeschäft unserer Produktion. Die Vielzahl der vernetzten Komponenten ist mit herkömmlichen Methoden nur schwer in den Griff zu bekommen.
smarterworld.de: Was zeichnet den Security-Ansatz von Intel aus?
Hans-Peter Bauer: Wir haben in unserer Security-Strategie und unserem Portfolio alle Endpoints in einer ganzheitlichen Betrachtung im Blick. Mit dem Threat Defense Lifecycle haben wir eine offene Architektur geschaffen, die es erlaubt, verschiedenste Werkzeuge verschiedener Partner miteinander zu nutzen.
smarterworld.de: Wie muss man sich das genau vorstellen?
Hans-Peter Bauer: Der Data Exchange Layer (DXL) integriert Sicherheitstechnologien verschiedener Anbieter und macht sie interoperabel. Die DXL TIE (Threat Intelligence Exchange) basiert darauf und ist eine Art Immun-System gegen fortgeschrittene Bedrohungen. Es schließt die Lücke zwischen der Identifizierung und Isolation sowie Bekämpfung von Angriffen. Was früher Tage dauerte, geschieht jetzt in Sekunden.
Die Nutzung gemeinsamer Intelligenz und Informationen durch Partner ist hierbei das wichtigste Element, das Kunden und Partner erlaubt, sich eigenes Wissen aufzubauen – sofern sie die Werkzeuge auch nutzen. Dadurch lässt sich auch ein hohes Maß an Automatisierung erreichen. Wir nennen dies Threat Defense Lifecycle. In diesem finden die Erkennung, Bekämpfung und der Schutz vor Bedrohungen weitgehend automatisiert statt. Dieser Prozess ist in dieser Form derzeit einmalig am Markt und ich bin froh, dass sich unsere Partner von Siemens diesem Thema angeschlossen haben.
smarterworld.de: Intel Security hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, nachdem sich ein gravierender Fachkräftemangel im Security-Bereich abzeichnet und es für Firmen immer schwieriger wird, geeignete Experten zu finden, selbst wenn sie das Thema Security in ihrem Unternehmen aktiv angehen möchten.
Hans-Peter Bauer: Durch die Automatisierung kann man auch den dramatischen Fachkräftemangel mildern, den wir gerade erleben, 2020 gehen wir von 2 Millionen fehlenden Sicherheitsspezialisten aus, und die Kosten senken, denn die Spezialisten werden immer teurer. Wir erleben selber, dass es immer länger dauert, Fachstellen zu besetzen. Früher haben wir vielleicht drei bis sechs Monate gebraucht, heute dauert es eher neun Monate.