Bitkom-Studie zur KI in Unternehmen

Künstliche Intelligenz dringt weiter vor

21. April 2021, 22:28 Uhr | Andreas Knoll
KI in deutschen Unternehmen
Die Rolle von und die Haltung zu KI in deutschen Unternehmen
© Bitkom

Künstliche Intelligenz (KI) gilt in der deutschen Wirtschaft als entscheidende Zukunftstechnologie, und immer mehr Unternehmen sehen in KI eine Chance für das eigene Geschäft. Dies zeigt eine jetzt vorgestellte Studie des Digitalverbands Bitkom.

An der repräsentativen Befragung nahmen mehr als 600 Unternehmen aller Branchen teil. Demnach steigt der Anteil der Unternehmen, die KI-Anwendungen einsetzen; jedes vierte (24 Prozent) plant KI-Investitionen. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) sagen, dass KI die wichtigste Zukunftstechnologie ist. Lediglich rund jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) glaubt dagegen, dass KI überschätzt wird und nur ein Hype ist. Immer mehr Unternehmen sehen zudem für sich selbst Vorteile in KI. Für 62 Prozent eröffnet KI Chancen für das eigene Geschäft, vor einem Jahr sahen es erst 55 Prozent so. Der Anteil derjenigen, die vor allem Risiken sehen, ist von 28 auf 23 Prozent zurückgegangen. Jedes neunte Unternehmen (11 Prozent, 2020: 14 Prozent) glaubt, dass KI keinen Einfluss auf das eigene Geschäft hat. Allerdings steigt die Zahl der Unternehmen, die KI einsetzen, nicht im gleichen Tempo. Aktuell werden KI-Anwendungen in 8 Prozent der Unternehmen genutzt, vor einem Jahr waren es 6 Prozent. Stärker gestiegen ist der Anteil der Unternehmen, die den Einsatz planen oder diskutieren: von 22 auf 30 Prozent. Auch der Anteil der Unternehmen, in denen KI kein Thema ist, ist gesunken – von 71 Prozent im Jahr 2020 auf jetzt 59 Prozent.

»Vom autonomen Fahren bis zur medizinischen Diagnose, von der Unterstützung bei Kundenanfragen bis zur Qualitätskontrolle in der Produktion: Die Einsatzmöglichkeiten von KI ziehen sich durch alle Branchen«, erläutert Bitkom-Präsident Achim Berg. »Dass die KI-Nutzung in der deutschen Wirtschaft zunehmend als ein Muss und zugleich als Chance gesehen wird, ist ein gutes Zeichen. Jetzt muss es darum gehen, KI mit noch mehr Schwung in die unternehmerische Praxis zu bringen. Wer erkannt hat, wie wichtig KI schon heute ist und vor allem künftig sein wird, sollte jetzt investieren.«

Es fehlt an Geld, Personal und Zeit für KI

Unternehmen, die sich aktuell nicht mit KI beschäftigen, nennen dafür als wichtigste Gründe fehlendes Personal (49 Prozent), fehlende Zeit (47 Prozent) und fehlende finanzielle Mittel (46 Prozent). 4 von 10 Unternehmen (44 Prozent) wollen zunächst einmal abwarten, wo sich in anderen Unternehmen der KI-Einsatz als sinnvoll erweist. 40 Prozent verfügen nicht über die nötigen Daten für den Einsatz von KI, 38 Prozent fühlen sich verunsichert durch rechtliche Unklarheiten. Nur selten scheitert der Einsatz an fehlenden Use Cases im eigenen Unternehmen (17 Prozent) und geeigneten KI-Tools (13 Prozent) oder weil sich die Unternehmen gerade mit anderen Zukunftstechnologien beschäftigen (4 Prozent). »Keine Leute, kein Geld, keine Zeit – das dürfen keine Gründe gegen KI sein«, führt Achim Berg aus. »Die zukunftsgerichtete Allokation von Ressourcen ist oberste Managementaufgabe. KI muss in jedem Unternehmen auf die Agenda.«


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