Bund und Autobranche

Masterplan für Ladenetzausbau

25. Juni 2019, 6:11 Uhr | dpa, Heinz Arnold
Es sollen mehr Ladesäulen entstehen, um der Elektromobilität Schub zu geben.
Es sollen mehr Ladesäulen entstehen, um der Elektromobilität Schub zu geben.
© RWE Effizienz

Bundesregierung und Autobranche wollen den Ausbau des Ladenetzes für Elektro-Fahrzeuge in Deutschland weiter vorantreiben.

Man habe sich verständigt, einen Masterplan dafür zu entwickeln, sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, nach einem Treffen von Branchenvertretern und den Spitzen der großen Koalition am späten Montagabend im Kanzleramt.

Der Plan solle alles Erforderliche klären, um das Ladenetz so auszubauen, dass bis 2030 sieben bis zehneinhalb Millionen E-Fahrzeuge versorgt werden könnten. Ladestellen seien einer der wesentlichen Punkte für die Kundenakzeptanz, sagte Mattes. Für diese Anzahl von E-autos sind zwischen 700.00 und 1 Mio. Normalladepunkte sowie 70.00 bis 100.000 Schnellladestationen nötig.

Über finanzielle Zusagen und Fördermittel sei bei dem Treffen nicht gesprochen worden. Die erzielten Ergebnisse für einen Masterplan sollten bei einem nächsten Treffen erörtert werden. Dann sollten auch Beschlüsse folgen, erläuterte der VDA-Präsident.

Laut Koalitionsvertrag sollten in Deutschland bis 2020 rund 100.000 Ladestationen existieren. Heute sind es 17.400. Das Ziel dürfte also kaum zu erreichen sein. Allerdings will die Bundesregierung die Elektromobilität fördern, um so die EU-Richtlinien bis 2030 erfüllen zu können. weder die Autobranche noch die Regierung haben ein Interesse daran, Strafgebühren bezahlen zu müssen weil die Flotten der Autohersteller die Grenzwerte überschreiten werden, die bis dahin gültig sei werden.

Staatliche Unterstützung gibt es schon

Viele Experten gehen davon aus, dass es besser sei, wenn der Staat die Infrastruktur subventioniere als den Kauf von E-Autos. Andere meinen, dass die Ladenetze von privaten Unternehmen aufgebaut und betrieben werden sollten, wie es bei herkömmlichen Tankstellen auch der Fall war und ist.

Ionity, ein Gemeinschaftsunternehmen von BMW, Daimler, Ford und VW, will bis Ende kommenden Jahres 400 Ladestationen für Elektroautos entlang von Autobahnen in 23 Ländern in Europa aufbauen.

Anfang 2017 hatte die EU-Kommission das 300-Millionen-Euro-Förderprogramm des damaligen Verkehrsministers Alexander Dobrindt genehmigt. Durch die Förderung sollte bundesweit eine flächendeckende Ladeinfrastruktur mit 15.000 Ladesäulen in Deutschland entstehen. Private Investoren, Städte und Gemeinden sollten unterstützt werden. Auch Ionity profitiert davon.

VDA-Präsident Bernhard Mattes hatte schon im vergangenen Jahr gefordert: »Der Aufbau privater Ladestationen muss sowohl rechtlich als auch finanziell unterstützt, zudem das Bauordnungs-, Miet- und Eigentumsrecht angepasst werden.«

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