Digitale Energie-Infrastruktur

Mit dem IoT zu variablen Stromtarifen

20. September 2021, 12:14 Uhr | Robert Erdmann, Conrad Connect
Bei der Lieferung von Strom ist der Preis das vom Kunden wahrgenommene Differenzierungsmerkmal. Daher stehen Energieunternehmen zunehmend unter Druck, alternative Geschäftsmodelle zu entwickeln.
© petovarga/Adobe Stock

Damit Energieversorger in der heutigen Zeit ihre Marktposition halten können, ist die Entwicklung digitaler Dienstleistungen für sie Pflicht. Die Platform-as-a-Service-Lösung von Conrad Connect bietet Unternehmen hierfür Unterstützung und hilft ihnen, im IoT-Zeitalter anzukommen.

Die Stromversorgung von Elektrofahrzeugen ist heute und wird auch in Zukunft einem volatilen Strommarkt ausgesetzt sein. Denn Energie aus regenerativen Quellen ist intermittierend, das heißt, ihre Produktion schwankt und sie erlaubt nur geringe Einflussnahme. Das erschwert die Akzeptanz für erneuerbare Energien und stellt Stromversorger vor die Frage, wie sie die Volatilität ausgleichen können. Das Internet of Things (IoT) kann hier eine Lösung liefern und Verbraucher über variable Stromtarife eine Motivation geben, diese Schwankungen aktiv auszugleichen.

Sowohl Stromanbieter als auch Kunden würden von neuen Preismodellen profitieren. Für Stromanbieter bieten die variablen Tarife große Chancen für eine bessere Kundenbindung sowie für die Stabilisierung des Stromnetzes insgesamt. Im Falle einer Überproduktion könnten Verbraucher mehr Strom abnehmen und im umgekehrten Fall Energie sparen. Aber was muss in Deutschland getan werden, damit die Umsetzung hier konkret gelingen kann?

Wie sich Preisschwankungen ausgleichen lassen

Das Bewusstsein für den Klimaschutz ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen – ein größerer Anteil an erneuerbaren Energien wird allgemein als notwendig erachtet. Jedoch hat die Zunahme erneuerbarer Energien im Strommix zu starken Preisschwankungen am Energiemarkt geführt. Um für mehr Transparenz zu sorgen und Kosteneinsparungen auf Kundenseite zu ermöglichen, plant die Europäische Union Änderungen in den Stromtarifen und setzt sich dafür ein, dass diese flexibler gestaltet werden können.

Bereits vor zwei Jahren wurde in einer Richtlinie des Europäischen Rates und des Europäischen Parlaments gefordert, »Begünstigte mit intelligenten Messsystemen« auszustatten und ihnen »Zugang zu Verträgen mit dynamischen Stromtarifen« zu ermöglichen. Der Strompreis soll damit die jeweilige Angebots- und Nachfragesituation in den Netzen widerspiegeln. Durch flexible Tarife sollen Konsumenten dazu bewegt werden, Strom gezielt dann zu kaufen, wenn er gerade günstig ist.

Pragmatisch betrachtet sollten Besitzer von Elektroautos ihre Fahrzeuge also beispielsweise nachts laden, wenn gerade viel Strom aus Windkraftanlagen erzeugt wird, der zu dieser Zeit kaum abgenommen wird. Ein solches Modell ist allerdings nur mittels passender Software-Lösungen realisierbar, die den Konsumenten helfen, den Überblick über den jeweils gültigen Strompreis zu behalten. Schließlich wäre es Verbrauchern unzumutbar, dass sie rund um die Uhr auf die Entwicklung der Strompreise achten und zudem Ladevorgänge manuell starten müssten, sobald die Preise günstig sind.

Um Verbrauchern diese Arbeit abzunehmen, ist eine Plattform nötig, die derartige Vorgänge automatisiert. Dafür werden die Daten von und der Zugriff auf die verschiedenen Stromverbraucher benötigt. Eine Verknüpfung mit dem Internet of Things macht dies möglich. Ein Blick nach Norwegen zeigt, wie dies bereits mithilfe des IoT und der passenden digitalen Infrastruktur erfolgreich praktiziert wird.

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