IoT ohne Grenzen statt Silos

Samsung und Conrad Connect kooperieren

9. März 2020, 15:07 Uhr | Karin Zühlke
Nun können Nutzer ihre Samsung-Geräte mit IoT-Geräten, -Apps und -Services von über 100 anderen Marken des Conrad-Connect-Ökosystems verbinden und eigene Automatisierungsprojekte für das Smart Home, Smart Office oder Smart Building erstellen.
© Conrad Connect

Die Partnerschaft zwischen Samsung und Conrad Connect ist eine der ersten Cloud-zu-Cloud-Integrationen seitens Samsung mit einer externen IoT-Plattform.

Wenn auf dem Samsung-Fernseher abends der Wunschsender läuft, verdunkelt sich automatisch die WiZ-Deckenleuchte. Aus solcher Zukunftsmusik wird Gegenwart: Die Samsung-SmartThings-Plattform und alle ihre kompatiblen Geräte lassen sich ab sofort mit der Plattform von Conrad Connect vernetzen. Conrad Connect wurde 2016 gegründet und ist ein Tochterunternehmen des Distributors Conrad. Inzwischen sind über 440.000 Nutzer und über 100 Marken Teil des Ökosystems.

Nun können Nutzer ihre Samsung-Geräte mit IoT-Geräten, -Apps und -Services von über 100 anderen Marken des Conrad-Connect-Ökosystems verbinden und eigene Automatisierungsprojekte für das Smart Home, Smart Office oder Smart Building erstellen.

Ziel der beiden Unternehmen sind einfach zugängliche, umfassend vernetzte Smart-Living- und Smart-Business-Lösungen. »Bislang hapert es noch an der mangelnden herstellerübergreifenden Kompatibilität vieler IoT-Geräte und -Services«, erklärt Andreas Bös, Vice President bei Conrad Connect. »Jede Marke erfordert bislang eine eigene App mit völlig verschiedener Usability und Funktionalität. Das ist ein digitales Wirrwarr, in dem der Verbraucher schnell den Durchblick verlieren kann. Und dann lassen sich die Apps nicht einmal miteinander verknüpfen.«

Just an diesem Punkt setzt Conrad Connect an und hat durch die Kooperation mit Samsung das eigene Ökosystem schlagartig erweitert. Samsung-Geräte können fortan mit dem Conrad-Connect-Ökosystem interagieren. Mehr als 45 Millionen monatlich aktive Nutzer der Samsung-SmartThings-Plattform haben ab sofort die Möglichkeit, ihre Devices über Conrad Connect mit den Geräten anderer Marken zu verknüpfen, darunter unter anderem Homematic IP, Philips, Amazon Echo, Google Home und Osram. Statt jedes IoT-Gerät manuell mit einer eigenen App zu steuern, verbinden die Nutzer beispielsweise den Smart TV von Samsung, die Beleuchtung von WiZ, die Thermostat-Steuerung von Homematic IP und den Lautsprecher von Sonos über eine einzige Plattform.

Von Verknüpfung zu Automatisierung

Auch weitreichende Automatisierungen sind mit nur wenigen Klicks möglich: Schaltet der Nutzer auf seinem Fernseher ab einer bestimmten Uhrzeit seinen Wunschsender ein, fahren automatisch die Jalousien herunter. Zeitgleich dimmen Algorithmen das Licht entsprechend den einmal konfigurierten Wünschen des Nutzers.

Darüber hinaus schließt Conrad Connect als erste IoT-Plattform die Brücke von smarten Devices zu realen Dienstleistungen. Beispielsweise können smarte Sensoren von Samsung mit dem Smart Ordering Service eigenständig neue Batterien im Online-Shop bestellen, sobald ein niedriger Energiestand gemessen wird.

»Unsere Vision ist ein grenzenloses Internet der Dinge, das über die Insellösungen der Hersteller hinausgeht und damit dem Anwender völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Wir vernetzen und automatisieren die Geräte verschiedener Hersteller, sodass der manuelle Eingriff des Nutzers minimiert wird. Dies reicht bis hin zum automatisierten Einkauf von Verbrauchsmaterialien«, so Bös.

Allerdings hat der sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelnde Markt fragmentierte Insellösungen hervorgebracht: Bislang kommunizieren IoT-Geräte verschiedener Hersteller sowohl zuhause als auch im Büro lediglich untereinander. Die Thermostatsteuerung von Homematic IP, die Beleuchtung von WiZ, die Haushaltsgeräte von Samsung sind zwar ans Internet angeschlossen, markenübergreifend aber nicht vernetzt. Jedes Gerät erfüllt daher nur seinen einen spezifischen Use Case, hat eigene Netzwerkprotokolle und erfordert eine eigene App zur Bedienung. Nutzer müssen daher für jedes neu angeschaffte Gerät eines Herstellers auch wieder neue Apps herunterladen und sich mit neuen Systemen vertraut machen.

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