Industrial IoT

VW gibt bei der Industrial Cloud Gas

4. Mai 2020, 15:35 Uhr | Hagen Lang
© Volkswagen AG

Nach der Vernetzung der ersten drei Werke 2019, werden 2020 bis zu 15 weitere Fabriken in die Volkswagen Industrial Cloud integriert. Das Unternehmen verspricht sich davon massive Produktivitätssteigerungen und Kostensenkungen.

In allen Volkswagen-Werken soll die Produktivität von 2016 bis 2025 um 30 Prozent erhöht werden. Der Aufbau der Volkswagen Industrial Cloud spielt eine wichtige Rolle bei dieser Produktivitätsoffensive. „Unsere Industrial Cloud ist ein ganz entscheidender Hebel, um dieses Ziel zu erreichen“, so Gerd Walker, Leiter Produktion im Volkswagen Konzern. Das Unternehmen erwartet Kostensenkungen von mehreren Milliarden Euro, wenn die Daten sämtlicher 124 Werke standardisiert ausgewertet werden können. Für die Industrial Cloud nutzt Volkswagen Amazon Web Services (AWS), Siemens agiert als Integrationspartner.

„Wir erhöhen jetzt die Schlagzahl und bringen die Industrial Cloud in die Breite“, so Walker. In diesem Jahr sollen bis zu 15 weitere Werke der Marken Audi, Seat, Skoda, Volkswagen Pkw, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Porsche und der Volkswagen Komponente angebunden werden. Dazu gehören die deutschen Standorte Braunschweig, Emden, Hannover, Ingolstadt, Kassel, Leipzig, Neckarsulm, Salzgitter, Zuffenhausen, Zwickau sowie Martorell (Spanien), Palmela (Portugal), Györ (Ungarn), Mladá Boleslav und Vrchlabi (beide Tschechien). 2019 begann das Projekt mit den Standorten Chemnitz, Wolfsburg und Polkowice (Polen) der Marke Volkswagen Pkw.

Konzernweite Apps senken Kosten

Für die vorausschauende Wartung der Maschinen, die Reduzierung von Nacharbeiten an Fahrzeugen durch Künstliche Intelligenz (KI) und weitere Use-Cases wurden konzernweit 15 verschiedene Anwendungen definiert, die allen Werken nun standardmäßig als Apps zur Verfügung stehen. Bereits durch diese Anwendungen erwartet man sich bis 2025 Kostensenkungen in Höhe von rund 200 Millionen Euro.

Vom Sensor in die Cloud

Hunderttausende Maschinen, Anlagen und Systeme werden vernetzt und, soweit sie bislang über keine Sensoren verfügten, mit solchen versehen. Im sogenannten „Brown-Field“-Ansatz  werden die Daten dieser Sensoren von den standardisierten Apps in der Cloud analysiert. „Wir haben das notwendige Know-how im Konzern, um aus diesen Daten Effizienzpotenziale abzuleiten, und wir bauen dieses weiter aus“, sagt Roy Sauer, Leiter Volkswagen Konzern Enterprise und Plattform Architektur. 

Derzeit sind rund 220 Experten im Konzern mit dem Projekt befasst – die Zahl soll bis Ende 2020 auf rund 500 steigen. Die von Volkswagen entwickelten Lösungen sollen anschließend im Rahmen eines offenen Ökosystems anderen Unternehmen, primär des Automobilsektors, zugänglich gemacht und mit gemeinsam weiterentwickelt werden, um gemeinsam Synergien herzustellen.

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