Smart Kai

Schiffe bekommen einen Parkassistenten

2. April 2020, 13:50 Uhr | Hagen Lang
Die Kaianlage Europakai im Amerikahafen in Cuxhaven
© Sports

Intelligente Parkassistenten kennen die meisten aus dem Automobilbereich. Kapitäne, Reeder und Hafenbetreiber müssen bislang auf solche Systeme verzichten, weshalb ein norddeutsches Forschungsprojekt ein schiffsunabhängiges Parkassistenzsystem zur Vermeidung von Schiffs- und Hafenschäden entwickelt.

Strömungen, Wetterbedingungen, schlechte Sicht und Platzverhältnisse: Das alles macht bei den immer knapperen Zeitfenstern, die Schiffen in Häfen zur Verfügung stehen, Schäden bei An- und Ablegemanövern immer wahrscheinlicher.

Nicht ohne Grund ist Niedersachsens Ports GmbH & Co.KG (NPorts) der Verbundkoordinator des Projektes SmartKai, in dem das Hafenassistenzsystem entwickelt wird. Sie ist der größte Hafenbetreiber Deutschlands.

Der Projektpartner SICK AG, mit Hauptsitz in Waldkirch, entwickelt und liefert im Rahmen des Projektes einen neuen LiDAR-Sensortypen mit angepasster Lichtwellenlänge, der die speziellen Anforderungen des “Parkassistenzsystems” für Schiffe erfüllt. Die Komponenten werden zu Testzwecken von NPorts innerhalb der Häfen in Wilhelmshaven und Cuxhaven an Orten mit erhöhtem Unfallrisiko, wie Hafenbecken, Schleuse und Kaianlage, installiert.

Die Humatects GmbH aus Oldenburg untersucht, gestaltet und entwickelt ein User Interface für die Lotsen, der Forschungs- und Entwicklungsbereich „Verkehr“ des Oldenburger Informatikinstituts OFFIS führt die örtlich verteilten Sensoren zusammen und überprüft und beurteilt das System mit seiner Technologieentwicklungsplattform eMIR (eMaritime Integrated Reference Platform).

SmartKai wird voraussichtlich im November 2022 abgeschlossen sein. Das Projektvolumen beläuft sich auf rund 2,4 Mio. Euro, von denen 73% vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur(BMVI) stammen.

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