SLS-3D-Druck

Doppelte Geschwindigkeit bei hoher Qualität

1. Juni 2021, 6:50 Uhr | Heinz Arnold
Das High-Tech-Unternehmen 1zu1 testet seit einem Jahr als Pilotkunde die neue Kunststoff-Laser-Sinter-Anlage EOS P500.
Das High-Tech-Unternehmen 1zu1 testet seit einem Jahr als Pilotkunde die neue Kunststoff-Laser-Sinter-Anlage EOS P500. Der LSL-3D-Drucker kann mittlere Serien bis 10.000 Stück schnell, präzise und wirtschaftlich fertigen, was mit Spritzguss nicht realisierbar ist.
© Darko Todorovic

Eine neue Laser-Sinter-Anlage von EOS verdoppelt die Druckgeschwindigkeit und reduziert die Kosten pro Bauteil um 30 Prozent, wie bei 1zu1 zu sehen ist.


Denn die Dornbirner 1zu1 ist seit einem Jahr als exklusiver Pilotkunde eng in die Entwicklung von EOS eingebunden. Nun investiert das Unternehmen rund 1,8 Mio. Euro in zwei Anlagen. Das neue Laser-Sinter-Systems (SLS) »P500« von EOS ermöglicht die wirtschaftlich sinnvolle Serienproduktion bei Auflagen bis 10.000 Stück. Der 3D-Drucker erreicht gegenüber der bisher schnellsten am Markt verfügbaren Maschine die doppelte Aufbaurate. Zugleich ermöglicht der 66 Liter große Bauraum die tägliche Fertigung hoher Stückzahlen. Damit schafft die SLS-Anlage die Voraussetzungen für die Serienfertigung im industriellen 3D-Druck.

»Die EOS P500 eröffnet eine neue Dimension in der Additiven Fertigung und hebt den 3D-Druck auf die nächste Stufe. Sie erfüllt alle Anforderungen an homogene und wiederholbare Bauteilqualität bei gleichzeitig geringer Fertigungszeit«, sagt Hannes Hämmerle, Geschäftsführer von 1zu1. »Als Entwicklungspartner von EOS haben wir nun ein Jahr Erfahrung mit der neuen Anlage und können unseren Kunden schon jetzt neue Möglichkeiten im 3D-Druck anbieten.« Die Ergebnisse der intensiven Tests mit verschiedenen Bauteilen und Werkstoffen bei 1zu1 flossen direkt in die Weiterentwicklung der Anlage ein.

Der Ausstoß muss sich vor der Spritzgussfertigung mit Einzelkavitäten-Werkzeugen nicht verstecken. Die EOS P500 schafft einen exemplarischen Bauauftrag von 2.400 Stück Spulenkapseln in gerade einmal 16 Stunden. Das entspricht einer Produktionsrate von 25 Sekunden je Bauteil. Die Qualität ist ebenfalls beachtlich: »Die Maschine verfügt über zwei 70-Watt-Laser und ein sehr ausgeklügeltes Heizsystem. Dadurch kann sie für jedes im Bauraum platzierte Bauteil eine Maßgenauigkeit gewährleisten, wie sie sonst im Spritzguss erreicht wird«, erklärt Markus Schrittwieser, zuständig für Entwicklung und Innovation.

Höhere Produktivität und vielseitige Anwendungsbereiche

Die EOS P500 trägt neue Kunststoffschichten mit einer Rekordgeschwindigkeit bis zu 0,6 m/s auf das Bauteil auf. Das ermöglicht in Verbindung mit dem großen Bauraum erstmals 3D-Druck im industriellen Maßstab. Die Kosten pro Bauteil können so, gerade für die Herstellung mittlerer und kleinerer Serien um mehr als 30 Prozent reduziert werden.

Der 3D-Druck lohnt sich überall dort, wo genaue, funktionstüchtige Bauteile werkzeuglos und schnell produziert werden sollen oder wo komplexe Geometrien wie Bohrungen, Hinterschnitte oder Kanäle benötigt werden. Aber auch dann, wenn Teile individuell angepasst werden sollen. »Mit der EOS P500 können wir komplexe Teile nun in kleinen und mittleren Serien bis 10.000 Stück schnell, präzise und wirtschaftlich fertigen. Das ist mit Spritzguss nicht realisierbar«, freut sich Wolfgang Humml, Technik-Geschäftsführer von 1zu1.


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