Für transparente und nachverfolgbare Lieferketten in der Kunststoffindustrie setzt sich Circularise ein. Nun hat das in den Niederlanden ansässige Unternehmen für seine Blockchain-Lösung 1,5 Millionen Euro aus dem KMU-Instrument H2020 Phase 2 der EU-Kommission gesammelt.
Circularise unterstützt Kunststoffhersteller, Markeninhaber und OEMs dabei, Rohstoffe von der Quelle über die Teile bis zu den Endprodukten zurückzuverfolgen und Daten darüber auszutauschen. Die Vertraulichkeit bei sensiblen Informationen soll dabei gewahrt bleiben. Mithilfe der EU-Finanzierung ist das Team seiner Vision, die Lieferketten transparenter und nachhaltiger zu gestalten und Kunststoffabfälle zu vermeiden, einen Schritt näher gekommen. Das finale Ziel: einen Industriestandard zu etablieren und somit ein sicheres und offenes System für globale Lieferketten zu schaffen. Seit der 2019 angekündigten Kooperation mit dem Polymer-Unternehmen Covestro und Domo Chemicals, einem Hersteller von technischen Polyamiden, und der damit neu gebildeten Projektgruppe Circularise Plastics wurde die erste Version der Systeme implementiert und getestet. Aufbauend auf diesem Erfolg hat die Alliance to End Plastic Waste das Projekt im Frühjahr 2020 in ein Beschleunigungsprogramm aufgenommen. Nun soll die finanzielle Förderung das weitere Wachstum von Circularise Plastics ankurbeln.
Die drei Hauptziele des Projekts sind:
Das Circularise-Plastics-Konzept umfasst einen siebenstufigen Prozess, bei dem sich der Ausgangswerkstoff über einen Blockchain-Pfad identifizieren lässt, um eine lückenlose Rückverfolgbarkeit und Herkunft der Produkte zu gewährleisten. Der OEM kann auf wichtige Informationen zugreifen und entsprechende Aussagen treffen, wenn der ursprüngliche Informationsinhaber – der Kunststoffhersteller oder Verarbeiter - diese letztlich akzeptiert. Den Unternehmen zufolge hat diese Lösung zwei wesentliche Stärken gegenüber anderen Initiativen: Das offene Protokoll ermöglicht einen Industriestandard (für jede Blockchain) und vermeidet das Monopol. Die Smart-Questioning-Technologie schützt die Privatsphäre und sorgt gleichzeitig für Transparenz.