Mit 3D-Druck grüner produzieren

So wird die Fertigungsindustrie klimafreundlicher

5. August 2021, 16:16 Uhr | Lutz Feldmann, Markforged
Das Thema Nachhaltigkeit durchdringt seit geraumer Zeit alle Debatten und Diskurse - auch die Fertigungsindustrie kommt nicht drum rum. Unterstützung dabei verspricht der 3D-Druck von Bauteilen.
© Markforged

Auch Unternehmen wollen gesellschaftliche Verantwortung zeigen und umweltfreundlich wirtschaften. Das gelingt mit additiver Fertigung. Denn mit deren Möglichkeiten bekommen Fertiger die Chance, langfristig nachhaltiger zu produzieren.

Ein großer Teil der weltweiten CO2-Emissionen werden laut einer Studie der Boston Consulting Group und des Weltwirtschaftsforums durch die Lieferketten verursacht. Sicherlich tun Zulieferer bereits einiges – von der nachhaltigen Ressourcengewinnung über alternative Transportkonzepte bis hin zum Recycling –, um ihren Teil zur Nachhaltigkeit beizutragen, klimaneutrale Produkte zu gewährleisten und letztendlich wettbewerbsfähig zu bleiben. Dennoch bleibt die konventionelle Lieferkette das Grundproblem.

Die durch den Transport von Materialien entstehenden Emissionen lassen sich nicht vermeiden. Werden in der Fertigung oder Produktentwicklung ständig neue Bau- oder Ersatzteile benötigt, so fallen die Umweltbelastungen zudem auch noch regelmäßig an. Hierbei gilt, dass je länger der Transportweg ist, desto schädlicher ist das für Klima. Zur Veranschaulichung: Laut dem CO2-Rechner von Klimanko erzeugt der Transport von nur einem Kilo Ersatzteile oder anderer Güter von Frankfurt nach São Paulo, bereits sechs Kilogramm Kohlendioxid.

In 80 Tagen um die Welt – oder einmal gedruckt

Die Beschaffung von Einzelteilen ist nach wie vor alles andere als effizient – sowohl in Bezug auf die Nachhaltigkeit wie auch auf die Zeit. So werden immer noch selbst die kleinsten Teile am anderen Ende der Welt hergestellt und von dort aus geliefert. Nicht selten dauert der Transport per Flugzeug oder Containerschiff bis zu drei Wochen. Und neben den Treibhausgasen, die direkt bei der Verbrennung von Kerosin im Triebwerk entstehen, produziert der Flugverkehr auch andere klimarelevante Emissionen wie Feinstaub, Wasserdampf, Schwefel- oder Stickoxide, die die Bildung von Aerosolen und Wolken sowie die Konzentrationen einiger atmosphärischer Gase beeinträchtigen und damit auch einen Einfluss auf den Strahlungshaushalt haben.

Laut deutschem Umweltbundesamt erfolgen 90 Prozent des Welthandels auf dem Seeweg. Seeschiffe weisen zwar im Vergleich zum Flugverkehr geringere CO2-Emissionen auf, dennoch kommen auch hier zwei umweltschädliche Faktoren zum Tragen: Zum einen verunreinigen Schiffabgase wie Schwefeloxide sowie Ruß und Feinstaub die Luft enorm, zum anderen wird das überwiegend für die Schifffahrt verwendete Schweröl energieintensiv aufbereitet. Die entstandenen sogenannten Rückstandsschlämme müssen eigentlich fachgerecht entsorgt werden, teilweise werden sie aber noch immer illegal ins Meer gepumpt.

Kommt die Lieferung nun am See- oder Flughafen an, steht schließlich der Transport zum tatsächlichen Einsatzort an. Eine lange Weltreise für häufig nur kleine Bauteile zur Reparatur oder Produktentwicklung. Die additive Fertigung dagegen kann durch die dezentrale Herstellung Transportwege reduzieren und somit im Hinblick auf die Lieferkette langfristig für eine bessere Klimabilanz sorgen.

 

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