Zwei grundverschiedene Antriebsarten können sich ergänzen

Elektrische Antriebstechnik verdrängt pneumatische nicht

27. November 2012, 11:38 Uhr | Andreas Knoll
Daniel Ditterich, Festo: "Elektrische Antriebe sind leicht regelbar, haben eine hohe Laststeifigkeit und ermöglichen exaktes Positionieren."
© Festo

Elektrische und pneumatische Antriebstechnik haben ihre Stärken und lassen sich sogar in ein und derselben Anwendung einsetzen. Daniel Ditterich und Roland Volk, Mitarbeiter in der Abteilung Innovation and Technology Management von Festo, informieren über die Vor- und Nachteile pneumatischer und elektrischer Antriebstechnik und zeigen, wie sich die beiden sinnvoll verbinden lassen.

Markt&Technik: Welche Aufgaben und Funktionen kann die pneumatische, welche die elektrische Antriebstechnik in der industriellen Automatisierung erfüllen?
Ditterich: Die pneumatische Antriebstechnik eignet sich gut für einfache, gesteuerte Bewegungen "von Anschlag zu Anschlag" und punktet dabei durch ihren unkomplizierten und robusten Aufbau. Die elektrische Antriebstechnik wird häufig in Anwendungen eingesetzt, die eine hohe Flexibilität und eine genaue Positionierung erfordern. Es gibt aber auch Anwendungen, in denen Pneumatik zum Positionieren dient, und umgekehrt gibt es elektrische Systeme, die für den Einsatz "von Anschlag zu Anschlag" entwickelt sind.
Volk: Pneumatische Antriebe eignen sich vor allem für Bewegungen, die nicht mehr als drei Positionen auf dem Verfahrweg benötigen, oder für Anwendungen, die auf kleinstem Raum eine hohe Kraft erfordern. Elektrische Antriebe sind besonders sinnvoll für freies, flexibles und genaues Positionieren sowie für lange Wege über 1000 mm bei hohen Geschwindigkeiten und kurzen Zykluszeiten.

Welche Vorteile hat die pneumatische, welche die elektrische Antriebstechnik in der industriellen Automatisierung?
Ditterich: Pneumatische Antriebe punkten durch einen einfachen konstruktiven Aufbau und sind dank ihrer Robustheit zerstörungsfrei überlastbar. Außerdem erzeugen sie große Kräfte bei geringem Antriebsgewicht und kleinem Bauraum. Elektrische Antriebe sind leicht regelbar und haben eine hohe Laststeifigkeit. Zudem ermöglichen sie eine hohe Positioniergenauigkeit.
Volk: Pneumatische Antriebe sind günstig in der Anschaffung, einfach zu handhaben und überlastsicher. Sie verbrauchen im Stillstand keine Energie und erreichen eine hohe Leistungsdichte. Elektrische Antriebe erlauben flexibles Positionieren und variable Verfahrprofile. Während der Bewegung verbrauchen sie weniger Energie als pneumatische Antriebe. Außerdem arbeiten sie ruckfrei.


  1. Elektrische Antriebstechnik verdrängt pneumatische nicht
  2. Pneumatische und elektrische Antriebstechnik kombinieren

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