General Electric

»Es geht darum, gesammelte Daten auch zu nutzen«

16. März 2017, 12:20 Uhr | Hagen Lang
GE Automation & Controls
© GE Automation & Controls

Warum spielen Maschinensteuerungen eine Schlüsselrolle für das industrielle Internet der Dinge und die Industrie 4.0? Rudolf Krumenacker, GE Automation & Controls, Standort- und Entwicklungsleiter Augsburg, erläutert die Details.

SmarterWorld: Sie haben das „Industrial Internet Control System“ in Europa eingeführt. Viele denken beim industriellen Internet der Dinge an Maschinen, die miteinander kommunizieren, Daten austauschen, sich selbst optimieren und somit zunehmend autonom werden. Warum braucht man das Industrial Internet Control System?

Rudolf Krumenacker: Es ist schon richtig, dass über das industrielle Internet einzelne Maschinenkomponenten und ganze Anlagen vernetzt werden, und das über Standorte hinweg und zudem auch noch mit Lieferanten und Kunden. Es ist auch richtig, dass Maschinen miteinander kommunizieren, erst Daten sammeln, diese in die Cloud schicken, Informationen dann zurück an die Maschine gehen, um sie zu steuern und deren Leistung zu optimieren, und dass Maschinenparks sich selbständig in Echtzeit abstimmen und Prozesse kontinuierlich automatisch verbessert werden. Aber das Ganze passiert ja nicht von Geisterhand. In komplexen Systemen kommt der zeitnahen, korrekten und sicheren Steuerung eine Schlüsselrolle zu.

Sie meinen die Gesamtanlagensteuerung oder die einzelne Steuereinheit, den Controller?

Sowohl als auch. Wir müssen uns vor Augen führen, was die Grundlage ist für die vierte industrielle Revolution, von der im Zusammenhang mit dem industriellen Internet der Dinge oder der Industrie 4.0 gesprochen wird: Es sind Daten – Daten, die an Maschinen und an einzelnen Maschinenkomponenten über viele Sensoren gesammelt werden, zu einem großen Datenpool.

Also reden wir von Big Data?

Ich würde sagen: Nein, oder nicht mehr. Wir gehen jetzt einen Schritt weiter. Wir haben alle verstanden: Die effektive Verwendung der Daten ist der Schlüssel zur Produktivitätsverbesserung, zum Einsparen von Rohstoffen, zur Senkung des Energieverbrauchs, zur Optimierung der Laufleistungen und Produktionsprozesse und zu besseren Produkten und Dienst-leistungen.

Deshalb ging es zunächst darum, wie man Daten sammelt, möglichst viele, also Big Data, denn Daten haben einen vollkommen neuen Stellenwert bekommen, sie sind ein Asset. Nun wissen wir: Um das Potential zu heben, das in den Daten schlummert, müssen wir mehr tun, als Daten zu sammeln.

Um all die großartigen Möglichkeiten einzulösen, die wir uns vom industriellen IoT und der Industrie 4.0 versprechen, müssen wir Daten schneller nutzbar machen, damit auf Grundlage von ausgewerteten Daten möglichst schnell operative Entscheidungen gefällt werden können. Der Weg dorthin geht über die einzelne Maschine, genauer gesagt, ihre Steuerung oder ihre Controller.
 

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