Bundeswehr Universität München

Größtes Cyber-Forschungszentrum des Bundes entsteht

1. August 2016, 13:57 Uhr | Hagen Lang
Gaben den Aufbau des größten Cyber-Forschungszentrums bekannt: MdB Hahn, Präsidentin Prof. Niehuss, Prof. Dreo, Prof. Buchenrieder (v.l.n.r.)
© Universität der Bundeswehr München

Das größte Cyber-Forschungszentrum des Bundes und der Bundeswehr wird im Rahmen des Aufbaus eines neuen Organisationsbereiches »Cyber- und Informationsraum (CIR)« der Bundeswehr aufgebaut. Die Bundeswehr-Uni in München wird dabei einen einzigartigen Cyber-Cluster mit Master-Studiengang etablieren.

Auf einer Pressekonferenz gab die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München Prof. Merith Niehus die Gründung des bundesweit einmaligen Cyber-Zentrums bekannt. »Ich freue mich über diese Entwicklung. Wir setzen in Forschung und Lehre auf die Zukunft. Und das ist auch strategisch gesehen der Cyber-Raum. Er beherrscht mit all seinen Chancen und Risiken bereits heute unser Leben privat wie beruflich«, so Professor Niehus. Der Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Verteidigungsausschuss Florian Hahn erklärte: »Im Herzen Bayerns entsteht der Nucleus für Cyberabwehr. Die Cyberabwehr ist für die nationale Sicherheit von großer Bedeutung.«

Neubau für elf neue W3-Professoren und weiteres Personal

Da für das Forschungscluster und den neuen Studiengang neues Personal eingestellt wird, ist damit auch ein Wachstum der Universität verbunden. Bereits im Sommer 2016 werden elf neue W3-Professuren ausgeschrieben. Die neu eingestellten Professorinnen und Professoren sollen dann von 67 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Technikern und Verwaltungsangestellten unterstützt werden. Dazu kommen weitere rund 200 wissenschaftliche Drittmittel-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. »Um dem neuen Personal ein hochattraktives Forschungsumfeld zur Verfügung zu stellen, werden wir auf dem Campus einen Neubau errichten, der technisch und architektonisch den höchsten Anforderungen entspricht«, so der Dekan der Fakultät für Informatik Prof. Klaus Buchenrieder. Der Neubau wird weit über 7000 m2 groß sein und diverse Laboratorien für Cyber-Sicherheit beinhalten (u.a. für digitale Forensik, Malware-Analyse, Cyber-Lagebild). Starten soll der neue Master-Studiengang im Januar 2018 mit zunächst 70 Studierenden.


Das bereits bei der Universität der Bundeswehr München eingerichtete Forschungszentrum CODE (Cyber Defence) stellt einen geeigneten Nukleus als Forschungsschwerpunkt für die Cyber-Verteidigung dar. Es bündelt die Innovationskompetenzen von Forschungsinstitutionen, Unternehmen und Providern sowie ziviler und militärischer Cyber-Sicherheit. »Unsere Ziele sind die Etablierung eines Leuchtturms exzellenter Forschung, der Schaffung von Innovationen, der Entwicklung von Demonstratoren, der Beratung und Qualitätssicherung, der Aus- und Weiterbildung sowie der Analyse und Evaluation von Sicherheitstechnologien und -produkten in High-Tech-Labors«, erklärt die Direktorin des Forschungszentrums CODE Prof. Gabi Dreo Rodosek.

Professor Dreos strategische Ziele für das Cluster beinhalten die Produktion exzellenter Forschung und die Bündelung von Innovationskompetenzen. Dies beinhaltet neben der Bereitstellung von Personal auch eine Infrastruktur, die Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung sowie die Entwicklung von Sicherheitstechnologien und Produkten auf Spitzenniveau ermöglicht. Der Forschungsbereich wird auf den fünf Säulen Cyber Defence, Smart Data, Mobile Security, e-Health sowie Schutz kritischer Infrastrukturen stehen.

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