Internet of Things

NSA-Chef: Regierungen »könnten« IoT für Überwachung nutzen

11. Februar 2016, 13:04 Uhr | Hagen Lang
© Computer & AUTOMATION/Fotolia:Jürgen Feldhaus/Andrey Kuzmin)

Eine Zukunft voller Gefahren und »unvorhersehbarer Instabilitäten« entwarf NSA-Chef Clapper vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats. Dazu gehörten auch die neuen Technologien wie das Internet of Things, das Geheimdienste künftig zur Überwachung nutzen könnten.

Obwohl »Smart Devices«, IoT und Smart Grids etliche Vorteile wie höhere Effizienz, Energiesparmöglichkeiten und Bequemlichkeit böten, bedrohten sie doch die Privatheit und Integrität persönlicher Daten. »Künftig könnten Geheimdienste das IoT (Internet of Things) zur Identifikation, Überwachung, Kontrolle, Verfolgung des Aufenthaltsortes und der Anwerbung nutzen, oder, um Zugang zu Netzwerken oder Nutzerdaten zu erhalten«, so Clapper.

Dabei sieht Clapper die USA als Opfer. In seiner Einlassung vor dem Ausschuss, die das Magazin Ars Technica dokumentiert, fokussiert er auf Russland, China, Iran, Nordkorea und nichtstaatliche Akteure als Spione, Diebe und Überwacher. Diese bedrohten die Infrastruktur der USA, betrieben Ausforschung gegen US-Unternehmen und die US-Regierung sowie »Alliierte«, stöhlen geistiges Eigentum, betrieben Propaganda und sammelten unbeobachtet Gelder für illegale Aktivitäten. Im Herbst 2013 belog Clapper den US-Kongress über das Ausmaß der Überwachung der amerikanischen Bevölkerung durch die NSA, blieb aber trotzdem im Amt.

Das Weiße Haus veröffentlichte in dieser Woche seine neue »Cyber Security Initiative«, die für nichttraditionelle Netzwerke wie Smart Homes und IoT zusätzliche Sicherheit verspricht. Das Neueste zum Thema Security für das Internet of Things und Industrie 4.0 erfahren Sie vom 16.-18.Oktober 2016 in München auf dem 2. Markt&Technik Security-Symposium im Hotel Ramada.

Der ehemalige CIA-Direktor David Petraeus erklärte 2012 das Aufkommen des Internet of Things sei »transformational« für die Arbeit der Überwachungsdienste. »Dinge von Interesse werden durch Technologien wie RFID, Sensornetzwerke, kleine Embedded-Server und Energy-Harvester identifiziert, lokalisiert, überwacht und fernkontrolliert. Alle sind an die nächste Generation des Internets angeschlossen, das reichliche, preiswerte und hochpotente Computerinfrastruktur nutzt«, sagte Petraeus 2012.

Neben den Gefahren für die Integrität von Unternehmensdaten, wachsen die Überwachungsmöglichkeiten von Privatkonsumenten. So weisen die SmartTV-Nutzungsbedingungen von Samsung darauf hin, dass »wenn gesprochene Worte private oder andere sensitive Informationen enthalten, diese zu den Daten gehören, die gesammelt und Dritten durch unsere Stimmerkennungssoftware zugänglich gemacht werden.« Das Startup ToyTalk bringt die Überwachung ins Kinderzimmer. Es entwickelt eine Wi-Fi-Barbie mit Mikrophon, Lautsprecher, Kamera und Embedded-Computer mit Stimmerkennungssoftware, die gewissermaßen wie ein Spielzeug-Siri mit dem Kind kommunizieren soll. Die Kinder-Aufnahmen werden auf den externen Servern des Unternehmens gespeichert.

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