Gefahren durch Flugobjekte abwehren

So bleibt der Luftraum um kritische Infrastrukturen drohnenfrei

27. April 2022, 13:29 Uhr | Kathrin Veigel
Das Ranger HDC MR von Flir nutzt die Wärmebildtechnologie, um Bedrohungen unter allen Bedingungen zu erkennen – auch bei Nacht, schlechter Sicht und schlechtem Wetter wie Nebel, Regen und Wolken.
© Teledyne Flir

Teledyne Flir hat ein Drohnenerkennungssystem für weite Entfernungen an einem kritischen Infrastrukturstandort in Schweden installiert. Das intelligente Slew-to-Cue-System kombiniert Radar-, Wärmebild- und visuelle Sensoren und stellt sicher, dass kein unbemanntes Flugzeugsystem unentdeckt bleibt.

Mit der zunehmenden Verbreitung von Drohnen auf dem Markt wird eine effektive Drohnenerkennung und -überwachung immer wichtiger, insbesondere für kritische Infrastrukturen und Standorte wie Kraftwerke, Versorgungszentren und Flughäfen.

Eine effektive und genaue Drohnenerkennung stellt allerdings eine Herausforderung dar: Im Gegensatz zur landgestützten Überwachung und Detektion muss bei der Erkennung aus der Luft ein viel größerer, kuppelförmiger Bereich abgedeckt werden, in dem es keine wirklichen Bezugspunkte gibt. Darüber hinaus sind die heutigen Drohnen schnell und klein und können ein unberechenbares Flugverhalten zeigen. Visuelle Erkennungssysteme erfüllen zudem die Anforderung, Objekte bei wechselnden Himmels- und Wetterbedingungen zu erkennen.

Drohnenerkennung für kritische Infrastrukturen

Teledyne Flir hat nun für die sicherere Drohnenerkennung ein robustes System für einen schwedischen Kunden im Bereich kritischer Infrastrukturen ausgeliefert. Das Anfang 2022 abgeschlossene Projekt wurde von CCTV-Systems, einem Vertriebs- und Integrationspartner von Teledyne Flir, ermöglicht. 

Das integrierte Drohnenerkennungssystem basiert auf Radar und einer Kombination aus thermischen und visuellen Sensoren. Es verwendet eine sogenannte Slew-to-Cue-Funktion, bei der ein Radar den Himmel kontinuierlich scannt, die Drohnen aus großer Entfernung erkennt und die Flir-PTZ-Kamera automatisch auf die genaue Position der erkannten Drohne ausrichtet, woraufhin die Kamera das sich bewegende Objekt mithilfe ihres Schwenk-/Neigemechanismus weiter verfolgt.

Integriertes Drohnenerkennungssystem

Das System umfasst das Ranger-R8SS-3D-Radar von Flir, das Objekte in einem Umkreis von drei Kilometern erkennen und bis zu 500 Drohnenziele gleichzeitig verfolgen kann, wobei Vogelerkennungen effektiv herausgefiltert werden. Das Radar bietet eine vollständige hemisphärische Erfassung und kann den Abdeckungsbereich viermal pro Sekunde überwachen, arbeitet rund um die Uhr und erkennt alle Boden- und Luftbedrohungen.

Radarerkennungen werden kontinuierlich mit dem Ranger HDC MR verfolgt, einem hochauflösenden Überwachungssystem für den mittleren Entfernungsbereich, das Wärmebildtechnik einsetzt, um Bedrohungen selbst bei schlechten Sichtverhältnissen, nachts oder bei ungünstigen Wetterbedingungen wie Nebel, Regen und Wolken zu erkennen. Alles, was das System erfasst, wird über die Cameleon-Softwareplattform von Flir überwacht. Mit dieser Software können die Bediener das Überwachungssystem steuern und alle Detektorinformationen mit anderen Behörden austauschen und teilen.

Maximale Erkennungsgenauigkeit

Zu Beginn des Projekts bestand die Mindestanforderung des Endanwenders darin, eine 100-prozentig genaue Klassifizierung auf 500 Meter zu erreichen. Teledyne Flir konnte diese Anforderung durch eine sorgfältige Abstimmung und Kalibrierung sowie durch eine leistungsstarke Optik sowie ein Hochleistungsradar erfüllen.

Zudem wurde sichergestellt, dass das System mit maximaler Betriebszeit arbeiten kann, was für eine kritische Infrastruktur, in der rund um die Uhr ein Situationsbewusstsein erforderlich ist, sehr wichtig ist. Das System verwendet einen ungekühlten Wärmesensor, der nur minimale Wartung erfordert und praktisch keinerlei Ausfallzeiten verursacht. Eine gekühlte Kamera hingegen würde einen regelmäßigen Austausch der Kühlelemente erfordern.

Das System, das in Schweden installiert wurde, kann auch als zuverlässiges, mittelgroßes Drohnenerkennungssystem für Flughäfen, Raffinerien, Kernkraftwerke, Versorgungsunternehmen und anderes eingesetzt werden.


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