Auch wenn laut Omron-Manager Jürgen Schönauer in die Automatisierung eher investiert wird, um die momentanen Liefermengen zu erhöhen, »ist das Erreichen besserer ppm-Werte dank Automatisierung ein willkommener Nebeneffekt«. Nur ein Nebeneffekt ist es auch deshalb, weil Automatisieren viel Geld kostet und zudem »nur Sinn macht«, wenn große Mengen gefertigt werden wie bei Relais für Weiße Ware, die Industrie und Automotive-Applikationen. Dem stimmt Hongfa-Europe-Vertriebsleiter Theo Reisel prinzipiell zu: »Die ppm-Raten haben sich ohnehin auf einem niedrigen Niveau eingependelt, die weitere Automatisierung wird diese Rate noch weiter absenken.« Panasonic erreicht Rolf Münch zufolge im Bereich der Automobilrelais bei einer »gesunden Auslastung« bereits Werte, die deutlich unter 1 ppm liegen, das Ziel 0 ppm werde »weiterhin strikt verfolgt«.
Zettler-Geschäftsführer Richard Bayer sieht die Forderung nach 0 ppm Fehlerrate »eigentlich nur seitens der Automobilindustrie, alle anderen sind sich klar darüber, dass Relais von Menschen produziert werden«. Für Dr. Christian Veit, Tyco Electronics, »findet die von Kunden geforderte weitere Senkung der Fehlerrate bei uns Eingang in den kontinuierlichen Produktverbesserungs-Prozess und in das Design neuer Produkte«. Elesta-relays-Geschäftsführer Dr. Martin Kunschert betont, dass »im Gegensatz zu vielen anderen elektronischen Komponenten Relais zu 100 Prozent auf Funktion getestet werden«. Vielmehr sei eine statistische Betrachtung, die bei anderen elektronischen Bauteilen nicht unüblich sei, »prinzipiell zu hinterfragen«, verlasse doch bei Relais nur zu 100 Prozent geprüfte Ware das Haus. Im übrigen sei die Ausschussquote in der Produktion eine fortwährende Aufgabe des Unternehmens, »weshalb eine 0-ppm-Fehlerstrategie in allen Unternehmensbereichen gelebt wird«.