Flammwidrig, hochfest und kälteschlagzäh

Spezieller Kunststoff für Photovoltaik-Steckverbinder

14. Oktober 2010, 14:46 Uhr | Corinna Puhlmann
Die Firma Huber+Suhner nutzt bereits den Kunststoff Ultramid für die Steckverbinder, die in Solarmodulen zum Einsatz kommen. Aber auch Anschlussboxen (im Bild links) lassen sich in Zukunft aus einem Spezialpolyamid der BASF fertigen.
© BASF

Mit Kunststoffen aus der »Ultramid«-Familie bietet BASF jetzt ein besonders »kälteschlagzähes« Material für Steckverbinder und Anschlussdosen speziell für Photovoltaik-Anlagen an.

Spezieller Kunststoff für PV-Komponenten
Die Firma Huber+Suhner nutzt bereits den Kunststoff Ultramid für die Steckverbinder, die in Solarmodulen zum Einsatz kommen. Aber auch Anschlussboxen (im Bild links) lassen sich in Zukunft aus einem Spezialpolyamid der BASF fertigen.
© BASF

Solaranlagen werden wie Elektroanlagen behandelt; daher müssen sie auch bezüglich der Zulassung ihrer Anschlusstechnik hohe Anforderungen erfüllen. Für die Steckverbinder und Anschlussdosen bietet BASF jetzt spezielle Varianten des technischen Kunststoffs »Ultramid«  an, die nicht nur flammwidrig und hochfest sind, sondern auch besonders kälteschlagzäh. Letztere Eigenschaft ist für die Lebensdauer der Anlagen besonders wichtig.

  • Das spezielle Material »Ultramid A3X2G7« eignet sich für PV-Steckverbinder. Der Werkstoff ist besonders steif, so dass die Stecker sehr schlank ausfallen können. Beispielsweise erreicht Ultramid A3X2G7 die UL-Brandschutzklasse V0 ab einer Wanddicke von 0,8 mm und 5VA ab einer Wanddicke von 1,5 mm.
  • Für die Anschlussdosen von Solaranlagen empfiehlt BASF hingegen Ultramid A3XZG5. »Während im Damp-Heat-Test nur 1.000 Stunden verlangt werden, bietet die hochschlagzäh modifizierte Ultramid-Type selbst nach 4.000 Stunden Klimalagerung bei +85 °C und einer Luftfeuchte von 85 Prozent eine Bruchdehnung, die doppelt so hoch ist wie die bisher eingesetzter Werkstoffe«, so die Angaben von BASF. Darüber hinaus werden Anschlussdosen aus diesem Werkstoff mit dem anspruchsvollen »Cold Impact-Test« nach UL 1703 problemlos fertig. Diese Prüfung bestehen Bauteile, wenn sie bei -35 °C nach dem Aufprall einer gut 500 g schweren Kugel aus 1,3 m Höhe keine Risse und Schäden aufweisen. Die vorgeschriebene Brandschutzklasse UL 5VA erfüllt das Material Ultramid A3XZG5 ab einer Dicke von 2,3 mm.

Beide Polyamid-Typen sind nach der für die Solartechnik wichtigen f1-Bewitterungsprüfung (UL) zertifiziert. Sie fordert, dass sich die Brandklasse des Produkts nach 1.000 Stunden Xenon-UV-Bewitterung und nach sieben Tagen Wasserlagerung nicht ändert. Festigkeit und Schlagzähigkeit müssen nach der Bestrahlung mindestens 70 Prozent ihres Ausgangswerts erreichen.

Erste Bauteile werden auf der Kunststoffmesse K 2010 vom 27. Oktober bis 3. November in Düsseldorf zu sehen sein.

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