Nicht nur heiße Luft

Würfelförmige Wasserkühlung

13. Mai 2013, 12:07 Uhr | Ramona Jeßberger
Wasser in den rückseitigen Türen nimmt die Wärme der Server auf.
© e3c

Wer auf eine aufwändige Kühlung verzichten kann und mit Wasser in der Nähe der Rechner kein Problem hat, wird mit einem ungewöhnlichen Konzept belohnt: Das Start-Up e³ Computing hat eine Kühltechnik entwickelt, die die Abwärme der Server über die Server-eigenen Lüfter zum passiven Wärmetauscher befördert.

Das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit erwartet bis 2015 einen Anstieg der Stromkosten für den Betrieb deutscher Rechenzentren um 200 Millionen Euro, denn bis dahin soll die weltweite Datenmenge um über 400 Prozent auf 8 Zettabyte anwachsen. Solch große Datenmengen benötigen entsprechende Serverkapazitäten, deren Kühlung wiederum enorme Strommengen erfordert.

Das Anfang 2012 gegründete Start-Up e³ Computing (e3c) will bis zu 90 Prozent der Stromkosten für die Kühlung einsparen. Das Ziel ist ein auf die Kühlung bezogener partieller PUE-Wert von etwa 1,05. PUE steht für Power Usage Effectiveness und bezeichnet das Verhältnis zwischen der für den Betrieb des Rechenzentrums nötigen Gesamtenergie inklusive Kühlung, Beleuchtung, usw. und der nur für die IT verbrauchten Energie.

Derzeit arbeiten noch viele Rechenzentren mit einer reinen Luftkühlung, bei der beispielsweise kalte Luft durch einen doppelten Boden von unten durch das Rack geleitet und danach abtransportiert wird. Um in einem solchen Fall die warme und kalte Luft zu trennen, sind Zwischenwände und –böden nötig. Stattdessen hat e3c eine Möglichkeit entwickelt, die Wärme direkt an der Quelle abzugreifen und über eine Wasserkühlung abzutransportieren. Zusätzlich ermöglicht die Technik einen »würfelförmigen« Aufbau der Racks. Für eine effiziente Kühlung benötigen die Rechenzentren keine gemauerten Zwischenböden mehr, sie lassen sie sich übereinander nur durch Gitterböden getrennt stapeln. Bei einer Rack-Höhe von etwa 2 m reicht eine Gesamthöhe von 2,7 m aus, um auch noch alle nötigen Versorgungsleitungen installieren zu können. Außerdem können die einzelnen Racks nahe zusammen und Rücken an Rücken stehen. »Durch den würfelförmigen Aufbau sparen wir 40 Prozent des Bruttorauminhalts ein und können dadurch die Leistungsdichte im Rechenzentrum steigern« sagt Alexander Hauser, Geschäftsführer von e³ Computing. Bis zu 25 kW Leistung pro Rack abzuführen ist ohne weiteres möglich.

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