Aussichtsreich

5GNOW erhält höchste europäische Wissenschaftsauszeichnung

4. August 2015, 14:29 Uhr | Hagen Lang
© Tim - fotolia.com

Das 5GNOW-Projekt wurde von der EU-Kommission mit der höchstmöglichen wissenschaftlichen Ehrung ausgezeichnet. Das Projekt überprüfte die Prinzipien der aktuellen 4G LTE-A Netze und entwickelte, evaluierte und verbesserte neue Funkwellenformen für die kommende 5G-Technik.

Die Einigung auf einen einheitlichen 5G-Standard für Mobilfunknetze wird noch auf sich warten lassen, doch die avisierten Leistungsdaten sind spektakulär: Bei einem um 90 Prozent reduzierten Stromverbrauch sollen 100 Milliarden Mobilfunkgeräte gleichzeitig bei Latenzzeiten von unter einer Millisekunde bei einer hundertfach höheren Datenrate (bis 10 Gbit/s) gegenüber 4G-Netzen, ansprechbar sein. Die sich hieraus ergebenden Perspektiven für das »Internet der Dinge«, die M2M-Kommunikation und Smarte Infrastrukturen sind enorm.

Im 5GNOW-Projekt haben führende europäische Forschungseinrichtungen und Technologiefirmen kooperiert, darunter das projektleitende Fronhofer Heinrich-Hertz-Institut, die technisch leitende Alcatel-Lucent Deutschland, die TU Dresden, das französische Institut für angewandte Forschung CEA LETI, der polnische Softwareentwickler IS-Wireless, sowie die ungarische National Instruments.

Der technische Leiter von 5GNOW, Thorsten Wild von Alcatel-Lucent Bell Labs, erklärt: »5GNOW hat der wissenschaftlichen Gemeinschaft gezeigt, welche Möglichkeiten Wellenformen für die zukünftigen mobilen Systeme bieten. Die alternativen Wellenformen, die im Rahmen des Projektes entwickelt wurden, sind ein wichtiger Schritt für die Festlegung der Schlüsselelemente eines zukünftigen 5G Standards. 5GNOW hat den Grundstein für die kommende Standardisierungsphase gelegt. «

Kernkomponente des 5GNOW Projekts ist eine Filterfunktion mit einer erweiterten Signalverarbeitung, mit der 100 Mal bessere Störunterdrückungen in einem fragmentierten Spektrum sowie eine höhere netzwerkspektrale Effizienz möglich sind, was der Leistungsfähigkeit dient. Mit verschiedenen Wellenformen lassen sich Robustheit und Latenz soweit optimieren, dass datenintensive Anwendungen im Internet der Dinge und dem taktilen Internet realisiert werden können. Die Ergebnisse dienen der Entwicklung einer effizienten und skalierbaren Sendeschnittstelle, die den stark variierenden Anforderungen von 5G gewachsen ist.

Noch während des Projektverlaufs wurden die 5GNOW Ergebnisse auf einigen wichtigen Konferenzen und Branchenausstellungen der ICT-Branche vorgestellt und vorgeführt. 5GNOW hat das Forschungsrahmenprogramm 2020 5G Public Private Partnership (5GPPP) der Europäischen Kommission beeinflusst und es wird von dem am 1. Juli 2015 begonnenen FANTASTIC-5G Projekt der EU fortgeführt.


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