Nantero: NRAMs gehen in Serienproduktion

Der heilige Gral der Speichertechnik - endlich gefunden?

5. Juni 2015, 9:15 Uhr | Heinz Arnold
Die Kohlenstoff-Nanoröhren, die in den NRAMs von Nantero Einsatz finden, haben einen Durchmesser von 2 nm.
© Nantero

Extrem niedrige Leistungsaufnahme, hohe Schreib/Lese-Geschwindigkeiten, hohe Speicherdichten, langer Datenerhalt und nichtflüchtig – ist die lange gesuchte ultimative Speichertechnik gefunden? Nantero ist überzeugt, auf Basis ihrer Kohlenstoff-Nanotube-Technik den heiligen Gral gefunden zu haben.

Weil sich mit der Technik Strukturgrößen von unter 5 nm realisieren ließen, will Nantero auf Basis dieser Technik nichtflüchtige Speicher mit Kapazitäten im TBit-Bereich entwickeln. Das könnte eine neue Klasse von Endprodukten ermöglichen wie aufrollbare Tablets, Laptops, die sofort nach dem Einschalten arbeitsbereit sind, und 3D-Video-Handys – sowie weitere Produkte, die einen hohen Speicherbedarf haben.

»Mit der neuen Generation sehr schneller nichtflüchtiger Speicher, die eine hohe Speicherkapazität erreichen und nur wenig Leistung aufnehmen, wollen wir die Elektronik in eine neue Ära führen«, erklärt selbstbewusst Greg Schmergel, President, CEO und Mitgründer von Nantero.

Investoren konnte er von seiner Vision bereits überzeugen. Wie das Unternehmen, das seit seiner Gründung 2001 im Verborgenen arbeitete, jetzt bekannt gab, hat es gerade eine 31,5-Mio.-Dollar-Finanzierungsrunde (Serie E) abgeschlossen. Zu den Investoren zählen Charles River Ventures, Draper Fisher Jurvetson, Globespan, Capital Partners und Harris & Harris Group. Insgesamt sind seit Gründung 78 Mio. Dollar in das Unternehmen geflossen.

Das Geld soll vor allem für die Entwicklung der neuen NRAMs (Non-Volatile Random Access Memories) eingesetzt werden, mit denen das Unternehmen sowohl Flash-Speicher mit hoher Speicherkapazität als auch DRAMs ersetzen will. Die Technik eigene sich aber genauso für den Aufbau von embedded Speichern.

»Unsere Technik befindet sich bereits in der Entwicklung in verschiedenen weltweit führenden Fabs und wir arbeiten mit mehr als einem Dutzend Firmen zusammen, um die NRAMs in die Volumenproduktion zu bringen«, sagt Greg Schmergel, President, CEO und Mitgründer von Nantero. »Damit ist Nantero das erste Unternehmen, das die Kohlenstoff-Nanotubes in der Fertigung von CMOS-Fabs einsetzt.« Nantero lizenziere die Technik bereits an führende IC-Hersteller, Foundries und Elektronikunternehmen rund um die Welt, wo sie in Prozesse mit Strukturgrößen von 180 nm bis hinab zu 20 nm integriert werde. Laut Schmergel ist auch ein führender FPGA-Hersteller darunter.

Nantero versteht sich als IP-Firma, die keine eigenen Chips fertigt oder fertigen lässt. Rund um die Kohlenstoff-Nanotube-Technik hält Nantero über 175 US-Patente, über zweihundert weitere sind eingereicht.

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