Distribution Stromversorgung

»Das wertige Geschäft beginnt ab 150 W«

16. Oktober 2014, 12:57 Uhr | Engelbert Hopf
Markt&Technik-Forum »Stromversorgungs-Distribution« 2014
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Die Stromversorgungs-Distributoren sind sich einig: Das Produktsegment entscheidet über ein ein- oder niedriges zweistelliges Wachstum im Jahr 2014. Um jedoch erfolgreich zu sein, gilt es sich bei 400 Anbietern am Markt zu differenzieren. Aber wie?

»Wenn ich heute im Bereich Stromversorgungen tätig wäre und mich selbständig machen möchte, würde ich nach Taiwan fliegen, dort ein Dutzend Gespräche führen, und hätte dann, ohne Vertrag, Produkte von sagen wir 10 Firmen an der Hand, die ich in Deutschland, oder Europa vertreiben kann«, beschreibt Holger Schierenbeck, Sales Director Central Europe der UR Group, die Entstehungsgeschichte vieler kleiner Distributoren im Stromversorgungsbereich.

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»Früher konnte man auf Basis dieser kleinen Strukturen selbst anfangen, und wenn das Geschäft dann lief, hat man Schritt für Schritt Leute eingestellt«, so Schierenbecks Blick in die Vergangenheit, »damals haben das die Kunden akzeptiert, heute funktioniert das nicht mehr«. Nur vor diesem historischen Hintergrund lässt sich wohl erklären, warum es in Deutschland rund 400 Firmen gibt, die Stromversorgungen vermarkten.

Vom Wettbewerb differenzieren

Umso wichtiger ist es also, sich im Wettbewerb zu differenzieren. Im Bereich der Stromversorgungs-Distribution geschah das in den letzten Jahren verstärkt durch den Aufbau von Labor-Kapazitäten. So verfügen fast alle der Diskussionsteilnehmer inzwischen über die entsprechenden Fähigkeiten. Mit am längsten ist das bei der Fortec der Fall. »Nötig wurde das bereits vor rund 20 Jahren, als wir uns um die konfigurierbaren Netzteile von Astec gekümmert haben«, erläutert Jörg Traum, Vorstands-Mitglied der Fortec Elektronik, »im Fall Mean Well haben wir dann vor etwa 10 Jahren mit dem ersten Aufbau von Laborleistungen begonnen«.

Im Zusammenhang mit Mean Well haben in diesem Punkt in den letzten Jahren auch die anderen wichtigen Distributoren nachgezogen. So berichtet Annette Landschoof, Produktmanagerin Katalogredaktion bei Schukat electronic, von ersten Schritten in diese Richtung im Jahr 2008, »in den letzten Jahren wurde das dann gezielt intensiviert«. Ähnlich lief es bei M+R Multitronik: »Wir haben in diesem Bereich vor vier Jahren angefangen«, so Geschäftsführer Lars Bochmann, »und in den letzten 18 Monaten noch mal deutlich aufgerüstet«. »Weil die Kunden oft nicht die nötigen Einrichtungen haben, bietet ein Labor eine hervorragende Möglichkeit, um mit dem Kunden gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten«, stellt Michael Rutz, Prokurist bei Elektrosil, fest, »nur auf diesem Wege lässt sich feststellen, wie unsere Black-Box mit dem System des Kunden schwingt«.


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