Deutsche Lichtmiete / Interview

»Das Lichtmietkonzept ist eine Triple-Win-Situation«

8. Juni 2017, 16:45 Uhr | Nicole Wörner
Alexander Hahn, Deutsche Lichtmiete: »Mit unserem Mietkonzept werden wir gemeinsam mit unseren Kunden dazu beitragen, dass bis 2020 mindestens eine Million Tonnen CO2 eingespart wird.«
© Deutsche Lichtmiete

Aus einer im privaten Umfeld entstandenen Idee hat Alexander Hahn, Gründer und Geschäftsführer der Deutschen Lichtmiete, ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickelt, das mittlerweile auf breite Akzeptanz stößt: LED-Beleuchtungen mieten statt kaufen. Eine Erfolgsgeschichte mit Zukunftspotential.

Markt&Technik: Herr Hahn, Sie haben das Unternehmen 2008 gegründet. Was war Ihre Vision damals?
Alexander Hahn: Den eigentlichen Anstoß zur Unternehmensgründung lieferte Al Gores Dokumentarfilm „Eine unbequeme Wahrheit“ über die globale Erwärmung. Danach begann ich, mein Privathaus – so gut dies in 2008 eben möglich war – unter anderem auf energieeffiziente Beleuchtung umzurüsten. Mir fiel auf, dass die neue LED-Technologie zwar sehr viel effizienter und stromsparender ist als herkömmliche Leuchten, und sie somit im Flächeneinsatz entsprechende Emissionsmengen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 vermeiden könnte. Doch eine Investition in neue Beleuchtungsanlagen war und ist kostspielig – sowohl für Privatanwender als auch insbesondere für die Industrie. Viele Unternehmen investieren deshalb lieber in ihr Kerngeschäft statt in spezielle Energieeffizienzmaßnahmen. Wir haben also ein Mietmodell entwickelt, das eine schnelle, professionelle Umrüstung ohne Investitionen möglich macht und dennoch zwischen 15 und 35 Prozent der bisher angefallenen Gesamtbeleuchtungskosten einspart – nach Abzug der Mietaufwendungen. Unser Ziel: Mit unserem Mietkonzept werden wir gemeinsam mit unseren Kunden dazu beitragen, dass bis 2020 mindestens eine Million Tonnen CO2 eingespart wird.

Wie hat der Markt das Lichtmietkonzept damals aufgenommen? Hat man Sie dafür nicht ein wenig belächelt?
Nun, die Idee, Beleuchtung zu mieten war damals völlig neu. Und so war es nicht verwunderlich, dass wir die Kunden zunächst von den Vorteilen der Lichtmiete überzeugen mussten. Letztlich ist das Konzept aber eine Triple-Win-Situation, von der Unternehmen, Mitarbeiter und Umwelt profitieren. 2008 – auf dem Höhepunkt der Finanzkrise – war zudem nicht gerade der beste Zeitpunkt zur Gründung einer Firma, die selbst permanenten Investitionsbedarf hat. Viele Kunden hatten einen generellen Investitionsstopp ausgerufen, der sich auch auf neue Mietverträge bezog, und Investoren waren erst einmal nicht bereit, in unsere neue Idee zu investieren. Aber man sagt ja, dass besonders erfolgreiche Firmen oft in Krisenzeiten gegründet werden…

Wie ist es heute um die Akzeptanz des Lichtmietkonzepts bestellt? 
Wir können bereits auf eine ganze Reihe von Referenzkunden verweisen, die die Umrüstung auf unsere Miet-LED-Produkte überzeugt hat. Heute kommen die Anfragen aus dem Markt, ohne dass wir mühsam akquirieren müssen. Die Bedingungen haben sich in dieser Hinsicht für uns deutlich verbessert. Mittlerweile ist das Konzept ja auch nicht mehr neu und hat sich in vielen anderen Bereichen auch schon seit Jahren etabliert. Die Vorteile liegen für unsere Kunden auf der Hand: Neben der Kosteneinsparung verbessert sich die Qualität der Beleuchtung für die Mitarbeiter merklich. Unsere LED-Leuchten erreichen eine Lebensdauer von bis zu 150.000 Stunden – für die Mieter reduzieren sich so auch die Wartungskosten deutlich. Diese sind nicht zu unterschätzen, in einigen Bereichen kann ein Lampenaustausch recht aufwändig sein, beispielsweise wenn Hallenstrahler auf über 20 Meter hohen Deckenkonstruktionen installiert sind. Austauschleuchten sind im Mietkonzept inklusive, sodass dem Mieter dafür keine Kosten entstehen.

Wie hat sich das Geschäft seither entwickelt?
Die Deutsche Lichtmiete beschäftigt heute über 60 Mitarbeiter, und wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Im Jahr 2016 haben wir einen Umsatz von rund 16 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Markt zieht zudem grundsätzlich stark an, so dass wir als gut aufgestelltes Unternehmen hier automatisch mitgezogen werden. Zusammen mit der Dynamik unseres jungen Teams werden wir in den kommenden Jahren starke Umsatzzuwächse erreichen.
 

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