LEDs im Außeneinsatz

Nachhaltige Kostenreduktion mit LED-Beleuchtung

28. April 2014, 14:28 Uhr | Heike Frost, freie Journalistin
Die LED-Leuchten der SLT Lichtsysteme GmbH ersetzen auf dem Außengelände der RAFI GmbH & Co. KG in Berg (Ravensburg) energiehungrige HQL-Leuchten.
© Heike Frost / RAFI

Technologisch ausgereift und etabliert rechnen sich LEDs als sparsame und umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Glüh- und Gasentladungslampen überall dort besonders schnell, wo die Beleuchtung über viele Stunden täglich erforderlich ist. So auch als neue Außenbeleuchtung des Werksgeländes RAFI GmbH & Co. KG.

Die RAFI GmbH & Co. KG mit Sitz in Berg (Ravensburg) ist als Hersteller von elektromechanischen Bauelementen sowie kompletten Bedien-, Kommunikations- und Steuerungssystemen tätig. Als international tätige Unternehmensgruppe wird mit über 2.000 Mitarbeitern ein Umsatz von ca. 350 Mio. Euro erwirtschaftet. Die RAFI-Produkte der Mensch-Maschine-Kommunikation sind allgegenwärtig, auch wenn dies für den Nutzer nicht offensichtlich ist. Wer beispielsweise zu Hause das Internet nutzt, hat mit großer Wahrscheinlichkeit einen Router mit RAFI-Technologie im Einsatz.

Am Standort Berg wird das etwa 26.000 m² große Firmenareal mit insgesamt 40 Leuchten erhellt – vom Parkplatz über interne Betriebs- und Zufahrtswege bis hin zum Logistik-Bereich. Hier waren bisher konventionelle Außenleuchten mit Quecksilberdampf-Lampen (HQL) im Einsatz, die ab 2015 unter das EU-Verbot zur Reduzierung der CO2-Emissionen fallen. Bedingt durch Schichtbetrieb und Werkschutz ist in den meisten Bereichen die Außenbeleuchtung die ganze Nacht über und auch an den Wochenenden in Betrieb. Angesichts der resultierenden Brenndauer von bis zu 4.000 Stunden pro Jahr ergibt sich dadurch ein ansehnlicher Posten bei den Energiekosten.

»Neben nachhaltigen Einsparungen bei den Betriebsausgaben und der CO2-Bilanz waren auch weitere Aspekte bei der Auswahl der neuen Leuchten zu berücksichtigen. Dazu gehörte ein guter Kontrast für die vorhandene Kameraüberwachung genauso wie der Naturschutz, insbesondere was die Irritation von Insekten betrifft, da sich unser Werk mitten im Grünen befindet«, erläutert Holger Traub, der im Bereich Infrastruktur für die Umrüstung verantwortlich ist.

Darum war schnell klar, dass man als innovatives Unternehmen den Einsatz von LED-Leuchten favorisierte. Eine Bemusterung erfüllte die hohen Erwartungen und bestätigte die Energieeffizienz. Die Wahl fiel auf Leuchten der SLT Lichtsysteme GmbH aus Markdorf (Bodenseekreis). Diese überzeugten neben technischen Anforderungen wie der Lebensdauererwartung auch durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

»Wir konnten die vorhandenen mit HQL-Leuchten im Bereich zwischen 125 W und 400 W durch LED-Leuchten mit durchschnittlich etwa 60 W ersetzen. Unsere reine Energieeinsparung liegt bei etwa 80 Prozent, so dass sich die Umrüstung bereits nach dem zweiten Jahr amortisieren wird«, kann Holger Traub berichten.

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Das bei RAFI eingesetzte Modell »Friedrichshafen« von SLT Lichtsysteme ist modular für den Leistungsbereich von 18 W bis 60 W ausrüstbar.
Das bei RAFI eingesetzte Modell »Friedrichshafen« von SLT Lichtsysteme ist modular für den Leistungsbereich von 18 W bis 60 W ausrüstbar.
© SLT Lichtsysteme

Die Zusammenarbeit wurde inzwischen auch auf den Bereich der Innenbeleuchtung in den Fertigungs- und Logistikbereichen ausgeweitet. Seit Ende März bietet die SLT Lichtsysteme GmbH einen eigenen LED-Hochraumstrahler an, der konventionelle Hallen-Strahler im Leistungsbereich von 250 – 400 W ersetzen kann.

Im Gegensatz zu den breit verfügbaren LED-Strahlern auf Basis einzelner Hochleistungs-LEDs in COB-Technik (Chip-on-board) wurde das Konzept eines Flächenstrahlers realisiert. Peck Pawelleck, Geschäftsführer der SLT Lichtsysteme GmbH, erläutert: »Der Vorteil der LED liegt in der hohen Energie-Effizienz, gepaart mit einer hohen Lebensdauer. Beide Faktoren sind jedoch stark beeinflusst durch die Temperatur, der die LED selbst auf der Platine ausgesetzt ist. Einfach gesprochen: je kühler desto besser. Die Konzentration des Lichts auf wenige Lichtpunkte führt nicht nur zu hoher Blendung, sondern auch zu extremen Temperatur- und Lebensdauer-Problemen. Wir gehen daher in die Fläche und erreichen so gleichmäßig geringe Temperaturen und beste Lichtausbeute.«

Aktuell sind bereits Projekte mit verschiedenen Unternehmen in der Realisierung. Peck Pawelleck dazu: »Typischerweise können Sie einen 250-W-Strahler durch eine 100-W-LED ersetzen. Inklusive der Verluste des Vorschaltgerätes sind das somit fast 200 W direkte Verbrauchseinsparung. Bei einem Betrieb mit 2-Schicht-Produktion kommen schnell über 4.000 Jahresbetriebsstunden zusammen. Das sind also 800 kWh Einsparung pro Jahr, die bei einem Strompreis von 20 Cent somit 150 Euro pro Jahr ausmachen. Da rechnet sich der Umstieg auf unseren Strahler bereits im dritten Jahr.«

Peter Fischer, verantwortlich für die Elektrotechnik der RAFI am Standort Berg, ist zufrieden: »Eigentlich stand ich bisher dem Einsatz von LED-Leuchten sehr skeptisch gegenüber, insbesondere was die Zuverlässigkeit und Lebensdauer betrifft, aber die durchweg positiven Erfahrungen bei der Umrüstung unserer Außenbeleuchtung haben mich positiv überzeugt. Auch für anstehende Sanierungen unserer Produktionsflächen mit niedrigeren Deckenhöhen bin ich gerade dabei, alternativ zu geplanten T5-Röhrensystemen auch LED-Systeme in Betracht zu ziehen. Wichtig aus meiner Sicht ist neben einer aussagekräftigen Bemusterung vor Ort das Vertrauen in den LED-Hersteller selbst. Billige China-Ware kommt mir nicht ins Haus.«

Die RAFI GmbH & Co. KG ist von den SLT-Leuchten jedenfalls überzeugt. Das zeigt sich nicht nur darin, dass auch weitere Konzernstandorte inzwischen ausgerüstet werden: RAFI ist bei der SLT Lichtsysteme GmbH als Gesellschafter mit eingestiegen und hat auch die Produktion »Made in Germany« übernommen.


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