Philips Hue und Osram LIGHTIFY

Smart Lighting mit Verfallsdatum

9. März 2020, 17:32 Uhr | Hagen Lang
© OSRAM

Wer glaubt, Smart Home- und Lighting-Systeme stellten bereits "die" Alternative zur Offline-Wohnung dar, sollte einen Blick auf Philips Hue und Osram LIGHTIFY werfen. Kunden müssen jetzt das Ende des Supports für die Philips Hue Bridge Version 1 und des Osram LIGHTIFY Servers hinnehmen.

Seit etwa 2012 konnte man mit der runden Philips Hue Bridge 1 Hue-Produkte, bzw. Zigbee-Produkte in das Heimnetz einbinden. Leuchten daheim automatisieren und fernsteuern: Das war etwas Besonderes. Einmal an den Heimrouter angeschlossen, band die Bridge Philips Hue-Leuchten in das Heim-Netzwerk ein. Apple Home Kit-Kompatibilität sorgte ab 2015 mit der Hue Bridge 2.0/2.1 für zusätzliche Einsatzmöglichkeiten und Siri-Kompatibilität brachte die Möglichkeit, das Smart Home per Sprachbefehlen zu steuern. 

Noch 2016 konnten Kunden bei Händlern vereinzelt Hue Bridge 1-Exemplare erwerben. Ende des ersten Quartals 2020 stellt Philips die Versorgung der Bridge 1 mit Sicherheits- und Qualitäts-Updates jetzt ein. Die Kompatibilität mit der Hue Cloud ist, wenn auch nicht zwingend für den Betrieb, für bestimmte Funktionen notwendig und endet ebenfalls am 30. April 2020. Gravierend ist das Ende der Sicherheitsupdates. Hue Bridge 1-Nutzer sind ab zweitem Quartal 2020 „auf eigene Gefahr“ unterwegs und sollten das Gerät danach eigentlich aus Sicherheitsgründen stilllegen, auch wenn die Funktion an sich nicht beeinträchtigt ist.

Zu dieser Nachricht passt die aktuelle Pressemitteilung von Osram, den Cloud-Server seiner LIGHTIFY Plattform abzuschalten. Zwar dauert das noch bis 31.8.2021, Nutzer müssen sich jedoch nach neuen Smart Home Systemen zur Einbindung ihres LIGHTIFY-Systems umschauen, denn es geht ein Großteil der Funktionen verloren und eine Kontrolle via App oder Sprachassistent wie Siri ist danach nicht mehr möglich. 

Osram hat sich 2016 aus dem Endkonsumenten-Geschäft für Beleuchtung zurückgezogen, insofern kommt der Schritt nicht unerwartet. Für Kunden stellt sich aber angesichts dieser Vorgänge die Frage, warum sie Systeme anschaffen sollen, bei denen sie wie beim PC auf die permanente Update-Versorgung durch Hersteller angewiesen sind, diese ihnen aber nach einigen Jahren den Rücken zeigen können. Bis auf „Nerds“ und „Prosumer“ findet es niemand toll, alle fünf Jahre neue Hardware anschaffen zu müssen, weil irgendein Support endet. Für den flächendeckenden Erfolg des Smart Home Segments bedarf es seitens der Hersteller noch größerer Anstrengungen in Sachen Vertrauensbildung und Kundenbindung.

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