Alters- und finanzabhängig

Immobilienkäufer interessieren sich stärker fürs Smart Home

18. Januar 2016, 16:46 Uhr | Hagen Lang
Smart Home ist als Thema vor allem bei jungen Immobilienkäufern angekommen. Bei Mietern und älteren Personen steht Smart Home noch nicht auf der Agenda.
© digitalSTROM

Käufer von Immobilien sind weitaus stärker an Smart Home-Technologien interessiert als Mieter. Zudem spielt das Alter bei der Technikaffinität die entscheidende Rolle. Das ergab eine Umfrage des Immobilienverbandes Deutschland IVD unter 6.000 Immobilienunternehmen.

37 Prozent der teilnehmenden Unternehmen gaben in der Umfrage an, dass Smart Home-Lösungen für Immobilienkäufer eine Rolle spielen. Dabei zeigt sich, dass männliche Käufer in der Altersgruppe 26 bis 35 Jahre, die sogenannten Digital Natives, die stärkste Affinität zu intelligenten Wohntechnologien haben. Hier zeigt jeder zweite ein starkes oder sehr starkes Interesse an Smart Home-Technologien.

Mit zunehmendem Alter sinkt die Begeisterung. 36- bis 45-Jährige haben noch zu 35 Prozent Interesse, 46-55-Jährige zu 17 Prozent und 55-Jährige bis über 65-Jährige interessieren sich nur zu 7 Prozent für Smart Home.

Im Mietsegment sind die Kunden der Immobilienunternehmen nur zu 23 Prozent an intelligenter Haustechnik interessiert. Jürgen Michael Schick, Präsident des IVD interpretierte die Ergebnisse: »Wer ein Haus oder eine Wohnung zur Selbstnutzung erwirbt, beschäftigt sich mit allen Aspekten der Immobilie. Schließlich geht es in den meisten Fällen darum, sein Wohnumfeld auf lange Zeit zu planen. Hier wird, was Komfort und laufende Kosten betrifft, häufig langfristig vorgedacht.«

Die meisten Immobiliensuchenden wissen genau, was sie wollen: Heizungs- und Temperatursteuerung, vernetzte Unterhaltungselektronik und Rollladensteuerung stehen in der Gunst ganz oben. Das Thema »Sicherheit«, vom intelligenten Rauchmelder über In- und Outdoorkameras, Bewegungsmelder bis zu Alarmsystemen ist den Befragten am wichtigsten. Telemedizinische Anwendungen wie Vitalwerteüberwachung oder Vernetzung mit medizinischen Zentren stoßen hingegen kaum auf Interesse. Intelligente Haushaltsgeräte wie der selbständig seinen Füllstand überwachende Kühlschrank begeistern kaum. In dieser Präferenzenfolge gibt es keine Unterschiede zwischen Mietern und Immobilienkäufern.

IVD-Präsident Jürgen Michael Schick resümiert: »Verringerte Betriebskosten und Wohnkomfort sind wichtige Faktoren für die Immobilienwahl. Die große Nachfrage bei Smart Home-Lösungen im Bereich der Heizungstechnik ist dafür ein guter Indikator. Andererseits gibt es eine Menge Technologien, die zwar großen Nutzen bringen, aber kaum nachgefragt werden.« Hier bestehe noch großer Informationsbedarf, der in ausführlichen Beratungsgesprächen adressiert werden könne.


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