EEBus-Initiative

Interoperables Smart Home - aber wie?

8. September 2015, 7:40 Uhr | Heinz Arnold

Elektronische Geräte verschiedener Hersteller kommunizieren im technologie- und branchenunabhängig miteinander. Der interoperable Standard bringt dem Endanwender höheren Komfort und höhere Energieeffizienz sowie mehr Sicherheit. Wie lässt sich sich diese Vision realisieren?

Bis 2020 wird sich die Zahl der Geräte, die weltweit einen Internet-Anschluss haben, fast verzehnfachen – auf bis zu 70 Milliarden. »Und es stellt sich jetzt die entscheidende Frage, auf welcher Norm die Kommunikation der Geräte funktionieren wird. Entweder die Norm wird demokratisch entwickelt und allen Interessenten zur Verfügung gestellt oder faktisch durch ein multinationales Unternehmen gesetzt«, sagt Dietmar Schneider, Geschäftsführer der EEBus-Initiative. »Der freie Zugang aller zur Vernetzungstechnologie und die Mitwirkung bei der Gestaltung ist bereits in der EEBus-Satzung fest verankert.« Alle Unternehmen können in das Vernetzungskonzept integriert werden. Ebenso eingebunden werden bestehende Kommunikationssysteme wie Z-Wave, ZigBee, KNX, EnOcean, BLE, 6LoWPAN, M-Bus etc. Schneider:  »Wir streben an, gemeinsam Geräte zu vernetzen und nicht Akteure vom Markt zu verdrängen.«


Die EEBus Initiative zeigt auf der IFA konkret wie mit einer technologie- und sektorneutralen Vernetzung schon heute umgesetzt wird, was für viele noch Zukunft ist. Die mehr als 50 Mitglieder aus den Branchen Weiße Ware, Energie, Heizung, Klima, Lüftung, Elektronik, Informationstechnologie (IKT), E-Mobility etc. streben einen gemeinsamen technologie- und sektorübergreifenden Standard an. »Der EEBus Standard schafft eine verbindende Sprache, die die Barrieren der spezifischen Sektoren und unterschiedliche technische Ansätze überwindet. Das ermöglicht das Zugreifen auf Millionen verschiedener Geräte«, erläutert Dietmar Schneider, Geschäftsführer der Initiative: »Die Tatsache, dass zum Beispiel Services unabhängig von der Gerätetechnologie und spezifischen Bussystemen einzelner Bereiche agieren können eröffnet neue Geschäftsmodelle.«

Prüfung auf Konformität

Im Rahmen der IFA präsentiert die Initiative konkrete Anwendungen auf dem Stand des Mitglieds-Verbandes VDE (TecWatch-Halle 11.1, Stand 9/10; u. a. 5.09., ab 10.45 Uhr). Hier wird unter anderem eine Miele-Waschmaschine über EEBus an die Testmaschine des VDE angeschlossen und aus der Ferne gestartet. Eine Spülmaschine aus dem Hause BSH sowie Gateways von SMA und Diehl Controls, werden ebenfalls mit dem Testsystem verknüpft. Es prüft die Geräte auf EEBus-Konformität. Energy Manager in einem Smart Home, wie das ebenfalls gezeigte EEBus fähige SMA-System sind schon heute in der Lage ein solches Startsignal  für EEBus Geräte zu erzeugen, wenn zum Beispiel die Photovoltaikanlage ausreichend Strom produziert. Präsentiert wird am VDE Stand mit BEEGY Solar und dem dazugehörigen Gateway zudem ein EEBus-Produkt. Dieses ist deutschlandweit erhältlich ist und ermöglicht allen Haushalten, zukünftig mit EEBus-Geräten ein intelligentes und kostensparendes Energiemanagement zu betreiben.

Kooperation mit Energy@home

Weiterhin kooperiert die EEBus Initiative seit 2014 mit der Partnerallianz Energy@home, die Firmen wie Whirlpool, Indesit, Enel etc. zu ihren Mitgliedern zählen kann. Aktuell arbeiten beide Initiativen an der Harmonisierung der Standards. Diese soll Ende 2015 erzielt werden und damit eine größtmögliche Verbreitung in Europa und weltweit ermöglichen. Mehrere Hausgerätehersteller, darunter auch die BSH Hausgeräte GmbH und Whirlpool, arbeiten aktiv an der Harmonisierung als Basis für interoperable Lösungen.

Einbindung von Service-Anabietern

Bei dem Initiativen-Mitglied Worldline, einem international führenden Serviceanbieter für Zahlungsverkehr und Transaktionsdienste (TecWatch-Halle 11.1, Stand 17), präsentiert die EEBus Initiative konkret, wie Serviceanbieter im Internet of Things dank EEBus künftig agieren können. Der gemeinsame Demonstrator zeigt, wie mit dem EEBus als Standard eine Wolf Therme und ein Kostal Wechselrichter über ein Devolo Gateway an die Worldline Cloud angeschlossen werden. Marken- und Technologieunabhängigkeit sind für einen Serviceanbieter die entscheidenden Kriterien um Services für die Milliarden Geräte   im Internet of Things anbieten zu können.


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