Das Potenzial von Smart Homes ist noch lange nicht ausgeschöpft, hier gibt es noch viel Entwicklungspotenzial. So laufen zum Beispiel aktuell drei vielversprechende, vom BMWi geförderte Projekte, die die Interoperabilität von Smart Home Geräten auf eine neue Ebene heben möchten.
In Zukunft sollen Anwendungen für Smart Homes noch mehr vernetzt und grundlegend neue und hochkomplexe Einsatzmöglichkeiten geschaffen werden, die den Alltag weiter vereinfachen. In diesem Zusammenhang fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in den Technologieprogrammen »Smarte Datenwirtschaft« und »Smart Service Welten« insbesondere drei Projekte, die den weiteren Weg für die Megatrends Smart Home und Smart Living ebnen.
Die Projekte SENSE, SUITE und QuarZ decken unterschiedliche Aspekte des Datenaustauschs und der Interoperabilität ab. Gemeinsam ist allen Vorhaben, dass der Schutz personenbezogener Daten schon in der Designphase berücksichtigt wird.
Das technologische Fundament soll das Projekt SENSE legen (Bild 1): Es ermöglicht eine höhere Interoperabilität zwischen verschiedenen Smart-Home-Anwendungen – und damit auch komplexere Vorgänge über viele verschiedene Geräte hinweg. Ziel ist es, das Gebäude als Basis für intelligente Dienste zu verstehen und diese mit vorhandenen Geräten anzubieten. Ein Anwendungsfall ist die sichere Zustellung von Paketen direkt in die Wohnung, auch wenn niemand zu Hause ist. Um dem Paketboten den Zutritt zu ermöglichen und zugleich ausreichend Sicherheit zu gewährleisten, müssen eine Vielzahl von Anwendungen zusammenarbeiten, beispielsweise smarte Türschlösser sowie Licht- und Sicherheitssensoren. Eine derart komplexe Interaktion lässt sich bislang jedoch nicht realisieren, da die Geräte meist nicht die gleiche Sprache sprechen.
Genau da setzt SENSE an: Durch die semantische Beschreibung von technischen Schnittstellen nach inhaltlichen Kriterien soll eine einheitliche Interpretation der ausgetauschten Daten zwischen den verschiedenen Technologien entstehen. Das erleichtert nicht nur das Hinzufügen und Austauschen von Smart-Home-Komponenten in ein bestehendes System, sondern lässt die Systemkomponenten auch reibungsloser miteinander kommunizieren.
Diese technische Lösung ist gleichzeitig ein Vorteil für Entwicklerinnen und Entwickler: Es wird ihnen aufgrund der einheitlichen semantischen Darstellung wesentlich leichter fallen, die Komponenten in ihre Anwendungslogik einzubeziehen. Die Beschreibungen basieren auf dem W3C-WoT-Thing-Description-Standard und sind damit als Open-Source nutzbar. In Zukunft soll SENSE nicht nur das Smart Home optimieren, sondern auch als Schnittstelle für weitere Smart-Netzwerke dienen, etwa in intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) oder in der vernetzten Stadt (Smart City).