Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte

Ökonomische Benefits energetischer Sanierung bilanzieren

1. Dezember 2016, 17:34 Uhr | Hagen Lang
Wieviel Menschen setzen energetische Gebäudesanierungen in Lohn und Brot und welche Steuereinnahmen ergeben sich z.B. für Kommunen daraus? Auf diese und andere Fragen gibt der Online-Rechner von Difu und IÖW Auskunft.
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Tools zur Quantifizierung der energetischen Effekte von Gebäudesanierungen gibt es viele. Was energetische Sanierung für Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte in Regionen bringt, ist weniger offensichtlich. Dies lässt sich jetzt mit einem Online-Tool des Difu und des IÖW berechnen.

Den »ökonomischen Footprint« von Gebäudesanierungsmaßnahmen kann man oft nur schätzen. Ein Online-Tool des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IöW) und des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) schafft hier Klarheit. Auf https://wertschoepfungsrechner.difu.de kann man durch Eingabe von Gebäudebestandsdaten, Sanierungstätigkeiten und vor Ort ansässigen Wirtschaftsbetrieben kommunale Steuereinnahmen, regionale Beschäftigungseffekte und Unternehmensgewinne per Mausklick ausrechnen.

Damit können Kommunen quantifizieren, wie stark durch die gezielte Förderung energetischer Sanierungen die kommunale Wirtschaftstätigkeit stimuliert würde. Dank der in der Erprobungsphase teilnehmenden Kommunen Arnsberg, Bad Hersfeld, Cloppenburg, Elmshorn, Mannheim, Offenbach, Uebigau-Wahrenbrück sowie die Gemeinde Niestetal ist die Praxistauglichkeit des Rechners sichergestellt.

Laut Jan Walter, Projektleiter beim Difu, hat eine Investition, »beispielsweise in eine neue Gebäudehülle oder eine hocheffiziente Heizung mit solarthermischer Unterstützung, gleich mehrere Vorteile: Sie erhöht die Wirtschaftskraft in der Region, verringert den Abfluss von Geldströmen durch den Einkauf fossiler Energieträger, schafft Arbeitsplätze vor Ort und wird nicht zuletzt durch die Bundesregierung gefördert.«

Die Ergebnisse der Berechnungen werden in Tabellen und Grafiken bereitgestellt und bieten Argumentationshilfen z.B. in politischen Verfahren. Projektleiterin Dr. Julika Weiß vom IÖW sagt: »Zahlen zu regionalökonomischen Effekten stoßen vor Ort auf hohes Interesse. Dies zeigte bereits der seit 2011 verfügbare Wertschöpfungsrechner für erneuerbare Energien. Solche Daten helfen dabei, den Blick vom Aufwand hin zum Nutzen zu verschieben.«


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