6. Smart Home & Metering-Summit

Smart Home kommt in den Massenmarkt

14. Juli 2016, 13:46 Uhr | Heinz Arnold
Smart Home Use-Cases und deren Bedeutung für neue Geschäftsmodelle diskutierten die Experten auf dem 6. Energie&Technik Smart Home & Metering Summit in München am 28. und 29. Juni 2016.
© Michael Schneidawind

Das Smart Home hat das Stadium der „Technik für Techniker“ hinter sich gelassen. Zwischen 2016 und 2022 soll der Smart-Home-Markt um durchschnittlich 14 Prozent pro Jahr wachsen, der Markt für Smart Buildings sogar um 26 Prozent pro Jahr im Zeitraum zwischen 2015 und 2019.

Mit schon bald 40 bis 100 Funkknoten rechnet Armin Anders von EnOcean im Smart Home: »Der Smart-Home-Markt ist für uns jetzt sehr interessant, weil jetzt hohe Stückzahlen nachgefragt werden, gleichzeitig fallen die Preise deutlich, energieautarke Funkschalter sind bereits für 30 Euro zu haben.«

Smart-Home-Produkte sind also auf den Weg in den Massenmarkt. Wie Roland Schmitt-Hartmann auf dem 6. Energie&Technik Smart Home  & Metering Summit in München erklärte, wird dies die Wertschöpfungskette komplexer machen, die Kunden-Lieferanten-Beziehungen würden sich ändern. Was auf jeden Fall in Zukunft nicht mehr funktioniere: Reine Me-too-Produkte. Mit der hundertsten Lichtsteuerung wäre wohl kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Auch Inselsysteme gehörten der Vergangenheit an.

Wer Geräte für den Smart-Home-Markt entwickelt, sollte sich deshalb Frameworks anschließen, um sich auf das konzentrieren zu können, was das eigene Know-how ausmacht, und über das sich die Geräte vom Wettbewerb differenzieren. So lassen sich Zeit und Entwicklungskosten sparen und die Geräte fügen sich in bestehende Umgebungen ein. So könnten die Hersteller auch die Anforderungen der Endkunden erfüllen: Einen klaren Nutzen erkennen lassen und die finanzielle Einstiegshürde niedrig halten. Der Hersteller müsse sich also immer fragen, welche Kernkompetenzen er selber hat und welche zusätzlichen Kompetenzen er benötigt, um danach das Framework auszusuchen, dem er sich anschließt.

Laut Dr. Bernd Kotschi von Kotschi Consulting müssten die Gerätehersteller die Dynamik von B2C- und B2B2C-Plattformen verstehen und antizipieren, um sinnvoll investieren zu können. Für die Positionierung sei es künftig also von entscheidender Bedeutung, die jeweils passende Plattform bzw. die passenden Plattformen auszusuchen und die jeweiligen passenden Partner zu finden. Denn das Geld werde schlussendlich über Value-Addend-Services verdient. Die Dienstleistungen könnten im Gesundheitsbereich oder im Bereich der Sicherheit oder auch des Home-Energie-Management angesiedelt sein. So gebe es derzeit interessante Ansatzpunkte, auch das Smart Metering in das Smart Home einzubinden. »Die HAN-Schnittstelle des Smart Meter Gateway nur für In-Home-Anwendungen zu nutzen, ist eigentlich Verschwendung«, so Kotschi.  

 


  1. Smart Home kommt in den Massenmarkt
  2. Einbindung des Energie-Management
  3. Preiswerte Sensoren kostengünstig einbinden

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