Warum PPC mit KALO kooperiert

Smart Metering und Smart Home verbinden

20. Juli 2016, 10:17 Uhr | Heinz Arnold
Ingo Schönberg, PPC AG: »Ich wage vorauszusagen, dass bis 2025 die Penetration intelligenter Messstellen einen Grad nahe 50 Prozent erreicht haben wird.«
© Heinz Arnold/ WEKA Fachmedien

Wie die Power Plus Communications AG (PPC) sich mit der Beteiligung einer größeren Investorengruppe und der KALORIMETA (KALO) auf den Rollout intelligenter Messsysteme vorbereitet und warum Partnerschaften so wichtig sind, erklärt CEO Ingo Schönberg im Gespräch mit smarterworld.de.

smarterworld.de: KALO beteiligt sich an PPC, PPC stockt das Eigenkapital mit Investoren kräftig auf. Warum?

Ingo Schönberg: Nach der Verabschiedung des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende kann der Rollout der Smart-Meter-Gateways jetzt endlich beginnen, er wird 2017 langsam starten und sich dann 2018 beschleunigt fortsetzen. Als Lieferant der Technik müssen wir das Wachstum zum Teil vorfinanzieren und das erfordert die Stärkung des Eigenkapitals. Außerdem wollen wir durch weiterentwickelte Lösungen und Innovation unsere Marktposition ausbauen. Daher haben wir eine neue Investorengruppe an Bord geholt zu der auch KALO gehört. Aber es gibt einen mindestens ebenso wichtigen zweiten Grund für die Kooperation: Wir setzen beim Wachstum konsequent auf Partnerschaften. Ende-zu-Ende geschlossene proprietäre Systeme sind Vergangenheit. Interoperabilität und Partnerschaften sind Grundlage der vernetzten Welt, des IoT und der darauf basierenden neuen Dienste und Geschäftsmodelle– auch und gerade im Energiesektor.  

Und warum gerade mit KALO?

Die KALO Gruppe, mit einem Umsatz von über 200 Mio. Euro und 10 Millionen Messpunkten, ist einer der größten freien Messstellenbetreiber in Deutschland und setzt in seiner Zukunftsstrategie auf die Digitalisierung. Wir wollen zusammen neue intelligente Anwendungen in den Bereichen Submetering und Smart Building erschließen sowie gemeinsame weitere Partner finden.
Hauseigentümer können künftig im Liegenschaftsmodell Strom, Gas und Wärme bündeln, um dann die Technik in den Häusern zu modernisieren. Die Digitalisierung durchdringt alle Geschäftsprozesse von KALO. Und dafür kann unser Smart Meter Gateway zukünftig eine wichtige Rolle spielen, denn es bildet den digitalen „Touching Point“ zum Gebäude. Smart Building, Submetering und Messstellenbetrieb wachsen zusammen. Das ist ja gerade das Wesen der Digitalisierung, dass sich unterschiedliche Bereiche bis hin zur „Sektorkopplung“ vernetzen und neue Möglichkeiten für Dienste und Geschäftsmodelle effizient entstehen können.

Sie sagten, PPC müsse auch die bestehende Technik weiter entwickeln. In welcher Richtung sollen sich die Smart Meter Gateways weiter entwickeln?

Aktuell setzen wir z.B. gemeinsam mit unseren Kunden und den Mobilfunknetzbetreibern die Implementierung von IPv6 über LTE um. Natürlich ist auch das Geräte- und Netzwerkmanagement ein wichtiges Thema im Hinblick auf den Roll-out. Dazu kommt die Anbindung neuer Services an das Smart Meter Gateway: dabei geht es nicht nur um die Steuerbox sondern auch darum Dienste im Submetering und Smart Building einzubinden. In diese Richtungen entwickeln wir kräftig mit Partnern und Kunden weiter. Wir wollen Kunden dabei unterstützen, ihre Wertschöpfung über das SMGW zu erhöhen.   

Will PPC in Gebiete vorstoßen, die über das Smart-Mater-Gateway hinausgehen?

Wir haben uns von einem Anbieter von Breitband-Powerline-Lösungen zu einem Smart Meter Gateway (SMGW) Hersteller entwickelt, der alle Kommunikationstechnologien einsetzt und dem Trend zur Digitalisierung folgend weitere Möglichkeiten der Vernetzung entwickelt. Wir kooperieren inzwischen mit allen großen Mobilfunkbetreibern, um optimale Lösungen für unsere Kunden zu finden. So können wir über das Gateway hinaus neue intelligente Anwendungen und Lösungen für Konnektivität im M2M-Bereich ermöglichen. Solche Wege schlagen wir grundsätzlich immer mit Partnern ein. Wir sind überzeugt, dass man gute Lösungen nicht kopieren sondern partnerschaftlich kombinieren sollte. Wir sehen uns nicht nur als Technologielieferant sondern auch als Innovationspartner und Netzwerkspezialist, der neben den SMGWs auch die IKT-Architekturen vom Energieversorger bis zum Endkunden beherrscht. Für alles was darüber hinaus geht setzen wir auf Partnerschaften. „Schuster bleib bei deinen Leisten“, wir machen keine eigenen Zähler oder Gateway-Administrations-Software und wir sind auch kein Hersteller von Endkunden-Systemen im Smart-Home. Wir wollen aber auf diesen und allen weiteren Feldern mit starken Partnern zusammenarbeiten, die dort zu den jeweils führenden Unternehmen zählen und denen unser Know-how und unsere führende Rolle bei SMGWs Zukunftsoptionen bieten können. Die Kooperation mit Telefónica bei deren Produkt „Smart Meter Connect“ ist hier ein gutes Beispiel.    

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