CES in Las Vegas

Smarte Elektronik für Smart Home & Smarte Mobilität

15. Januar 2016, 10:04 Uhr | Karin Zühlke

Ganz im Zeichen von smarten Applikationen und das Internet-of-Things stand in diesem Jahr die CES in Las Vegas und zeigte, dass sie mit 3800 Ausstellern inzwischen mehr ist als eine Messe für Unterhaltungselektronik.

Sie ist zu einer Plattform für alle „smarten“ Branchen geworden – allen voran die Autohersteller, die mit Trend-Themen wie dem autonomen Fahren und Connected Cars Flagge zeigten. Durch alle Segmente hindurch waren nicht nur OEMs vertreten, sondern auch mehr Zulieferer als in den Jahren zuvor. Und das spiegelt auch die allgemeine Entwicklung wider: Smarte Elektronik hält Einzug in fast alle Lebensbereiche. »Wir wollen die Lebensqualität der Menschen verbessern und ihren Alltag vereinfachen. Der Schlüssel dazu ist die Vernetzung«, erklärte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner auf der CES.
Rund ein Zehntel der CES-Aussteller waren Start-ups, die die Messe nutzten, um für ihre kreativen Projekte oder Crowdfunding-Kapital zu werben. »Wir wollen Firmen aus Bereichen, in denen die Elektronik im Rahmen der Digitalisierung erst Einzug hält, mit etablierten Technik-Unternehmen zum Gedankenaustausch zusammenbringen«, erklärt CES-Veranstalter Gary Shapiro, President und CEO der Consumer Technology Association (CTA). Zu den Top-Trends auf der CES gehörten neben autonomem Fahren und Connected Cars auch „Unmanned Systems“ – also Drohnen, das Smart Home, Augmented und Virtual Reality, Wearables, 3D-Druck und – ganz klassisch – Neuentwicklungen im TV-Segment.

Mobilität der Zukunft

Die intelligente Mobilität rückt zunehmend in den Mittelpunkt der CES. Dass man das eigene Auto mit dem Smartphone oder Tablet Computer vernetzten kann, ist kein Zukunftsszenario mehr, sondern wird künftig laut Bitkom ein wichtiges Verkaufsargument sein: 85% der Deutschen wollen beim Autokauf verstärkt darauf achten, dass die Benutzeroberfläche im Cockpit mit den gängigen Smartphone-Betriebssystemen kompatibel ist. So kann etwa die Routenplanung, die man zu Hause auf dem Smartphone gemacht hat, beim Einsteigen ins Fahrzeug übernommen werden. Das vernetzte Auto ist aber mitnichten nur eine Spielerei, sondern soll auch die Sicherheit beim Autofahren erhöhen: »Die richtige Information zur richtigen Zeit minimiert die Ablenkung des Fahrers«, so Denner. Besucher der CES konnten die neuartige Kommunikation im Bosch Showcar erleben. Beispielsweise warnt eine Lichtgestaltung im Fahrzeug, wenn ein Fußgänger von rechts kommt. Zudem präsentiert das Unternehmen einen Touchscreen mit haptischem Feedback, für den das Unternehmen Ende 2015 einen CES Innovation Award erhielt. Das Besondere: Die dargestellten Tasten auf dem Touchscreen fühlen sich wie Knöpfe an, die Orientierung beim Bedienen von Infotainment-Anwendungen wie Navigation ist oft auch ohne hinzusehen möglich. Der Blick kann dadurch auf der Straße bleiben.

Einen interessanten Wandel vom Anbieter von Consumer-Grafikkarten für PC-Spieler zum Automobilzulieferer demonstrierte Nvidia in Las Vegas: Bereits in 10 Mio. Fahrzeugen kommen Technologien des Unternehmens zum Einsatz, und auf der CES gab es weitere Erfolge zu melden. So stattet Mercedes sein Konzeptfahrzeug mit Nvidias »Drive CX«-Board aus, einem Cockpit-Computer, der das digitale Dashboard der Studie ansteuert. Mit FKA führte ein weiterer deutscher Hersteller ein Nvidia-Produkt vor: Die »Drive PX«-Plattform kann zusammen mit der Trajektorie-Software von FKA ein Auto durch fließenden Verkehr steuern. Zudem kooperiert Nvidia mit HERE, einem Gemeinschaftsunternehmen von Audi, BMW und Mercedes, im Bereich von hochpräzisen, Cloud-basierten Straßenkarten, die Details von 20 cm Größe darstellen können.

Das autonome Fahren forcieren die Autobauer mit Nachdruck, wie auf der CES zu sehen war: Volkswagen beispielsweise schloss dort eine Partnerschaft mit Mobileye, einem Anbieter automatisierter Bildverarbeitung. Im Mittelpunkt der Kooperation steht die kamerabasierte Echtzeit-Bildverarbeitungs-Technologie die, in Verbindung mit hochpräzisen digitalisierten Karten, als Schlüssel für das automatisierte Fahren gilt. Ziel der für Europa exklusiven Zusammenarbeit ist es, dem digitalen Wandel in der Automobilindustrie zu begegnen und intelligente Umfelderkennungstechnologien zu entwickeln.




  1. Smarte Elektronik für Smart Home & Smarte Mobilität
  2. Smartes Zuhause mit dem Thread-Netzwerkprotokoll

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