Smarter Living oder Leben im Moloch?

Urbanisierung zur Leitindustrie machen!

1. August 2012, 9:44 Uhr | Heinz Arnold
Moderator Ranga Yogeshwar im Gespräch mit Ole Scheeren (l.) und Pedro Miguel Pires de Miranda (r.) über Urbanisierung.
© ZVEI

Städte müssen nachhaltiger werden - schon aus Kostengründen. Stadtentwicklung spielt deshalb eine entscheidende Rolle und bietet der Industrie hierzulande große Chancen. Denn mittlere Städte stehen vor ganz ähnlichen Problemen wie Megacities.

Wer an Urbanisierung denkt, der denkt zuerst an China. In China gibt es die bei weitem höchste Zahl an Millionenstädten, die Bautätigkeit ist enorm. Insgesamt leben seit 2009 mehr Menschen auf dem Globus in Städten als auf dem Land, über 50 Prozent sind es, grob geschätzt, heute. Weit über 50 Prozent der Wirtschaftsleistung kommt aus den Städten der Welt.

Jede Sekunde ziehen zwei Menschen auf der Welt vom Land in die Stadt. »Innerhalb von einer Woche entspricht das der Bevölkerung von München«, sagt Dr. Roland Busch, CEO des Infrastructure & Cities Sector von Siemens. Eines der größten Probleme der schnell wachsenden Städte: die Versorgung mit Energie und der effiziente Umgang mit Energie. Wie kommt die elektrische Energie überhaupt in die Städte hinein? Hier können ganz neue Techniken eine Rolle spielen, an die viele in dem Zusammenhang wohl nicht als erstes denken: beispielsweise die Supraleitung. Projekte dazu gibt es in New York, wo es darauf ankommt, hohe Energiemengen zu verteilen, ohne dabei viel Platz zu benötigen. Ein interessantes Projekt - Ampacity - entsteht derzeit auch in Deutschland in Essen. Denn den Probleme, denen sich die Megastädte stellen müssen, sehen sich auch mittelgroße deutsche Städte gegenüber.

Transportsysteme im Vordergrund

Wie Pedro Miguel Pires de Miranda, Corporate Vice President von Siemens, erklärte, sehen die Bürgermeister der allermeisten großen Städte das Transportsystem als eines der dringendsten Aufgaben an, und zwar innerhalb der Städte und zwischen den Städten. London zum Beispiel sucht den Individualverkehr über ein Mautsystem (»das wir gebaut haben«, so de Miranda) aus der Innenstadt zu verbannen.

Im städtischen Transportwesen werden künftig elektrisch betriebene Fahrzeuge eine wesentliche Rolle spielen. »Strom wird in Zukunft das Maß aller Dinge sein. Wie die Bahn schon seit längerem, so fahren künftig Autos und Busse mit Strom«, hatte schon Günther Oettinger in seinem Vortrag in Hinblick auf das paneuropäische Energienetz gesagt. Dr. Roland Busch erklärt aus dem Blickwinkel der Industrie: »Deutschland ist Autonation, wenn wir das bleiben wollen, müssen wir für die E-Mobility Gas geben.«



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