Heizung, Klima, Warmwasser

Wie Unternehmen mit digitaler Gebäudetechnik sparen können

22. August 2022, 15:39 Uhr | Kathrin Veigel
Knapp 15 Millionen Tonnen CO2-Emissionen könnten bis 2030 durch den Einsatz von Gebäudeautomation eingespart werden, so eine Bitkom-Studie.
© zhu difeng/Adobe Stock

Der Gebäudesektor ist einer der Hauptverursacher von CO2-Emissionen in Deutschland und neben der Industrie und dem Verkehr einer der größten Konsumenten von Energie. Setzen Unternehmen intelligente Gebäudeautomation ein, können sie einen deutlichen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten.

Dreht in einem Bürogebäude jeder selbst an den Heizungen herum – oder wird die Temperatur in Abhängigkeit von Wetter und jeweiliger Raumnutzung automatisiert gesteuert? Läuft die Klimaanlage auf Hochtouren, während die Sommersonne durch die großen Fenster die Räume erhitzt – oder fahren sich Jalousien automatisch herunter, um für Kühle zu sorgen? Mit einer intelligenten Gebäudeautomation lässt sich massiv Energie und CO2 einsparen.

Allerdings hat nicht einmal jedes achte Unternehmen (12 Prozent) solche Technologien im Einsatz. Weitere 22 Prozent planen, digitale Gebäudetechnologien demnächst zu installieren. Und 30 Prozent können sich dies zumindest vorstellen, ohne jedoch entsprechende Pläne zu verfolgen. Das sind Ergebnisse einer für die deutsche Gesamtwirtschaft repräsentativen Befragung von 506 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern. Demnach ist eine intelligente Gebäudeautomation für ein Drittel (32 Prozent) generell kein Thema.

»Im Gebäudesektor wird in Deutschland mit am meisten Energie und hier vor allem Gas verbraucht. Der Gebäudesektor ist neben Verkehr und industrieller Produktion einer der wesentlichen Verursacher von CO2-Emissionen«, so Bitkom-Präsidiumsmitglied Matthias Hartmann. »Digitale Technologien können den Ausstoß von Treibhausgasen und den Energiebedarf von Gebäuden massiv senken. Angesichts knapper Gasspeicher ist Energiesparen das Gebot der Stunde. Die Unternehmen tun damit nicht nur dem Klima einen Gefallen, sondern reduzieren so auch ihre Energiekosten. Mit digitalen Technologien der Gebäudeautomation lässt sich die Energie- und Prozesseffizienz im Gebäude steigern und der Komfort für die Nutzer verbessern.«

Insgesamt können digitale Technologien fast ein Drittel dazu beitragen, dass der Gebäudesektor in Deutschland seine Klimaziele für das Jahr 2030 erfüllt. Wie eine Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben hat, können so bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Dies entspricht fast 30 Prozent des im Klimaschutzgesetz formulierten Reduktionsziels für den Gebäudesektor von 51 Millionen Tonnen CO2.

Maßgebliche Technologien sind eine smarte Steuerung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Wichtige Einsatzfelder sind zudem die Warmwassererzeugung und Beleuchtung. »Mit Hilfe traditioneller energetischer Baumaßnahmen bzw. Sanierung allein werden die nötigen Einsparungen nicht gelingen – schon allein deshalb, weil es kaum ausreichend Fachkräfte im Handwerk für ein solches Mammutprojekt gibt. Wir brauchen eine stärker ergebnisorientierte Förderung, die den Einsatz digitaler Technologien berücksichtigt. Mehr noch: Wir brauchen eine digitale Renovierungswelle«, betont Hartmann. 


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