Maschinenfabrik Reinhausen zur Amantys-Übernahme

»Amantys bringt entscheidendes Differenzierungspotenzial«

28. Mai 2015, 9:17 Uhr | Heinz Arnold
Dr. Uwe Kaltenborn, MR: »Wir kennen die Technologien von Amantys sehr gut, sie sind weltweit einmalig und passen genau in die Strategie von MR.«
© Maschinenfabrik Reinhausen

»Mit den Technologien von Amantys haben wir entscheidendes Differenzierungspotenzial gewonnen«, sagt Dr. Uwe Kaltenborn von MR. Diese Technologien bauten das Know-how auf dem Gebiet der Leistungselektronik aus, das der Bereich Power Quality nutzen könne um neue Gerätegenerationen zu entwickeln.

Energie & Technik: Die Maschinenfabrik Reinhausen (MR) hat die Patente, die Fertigungstechnik, die technischen Einrichtungen und zum Teil die Mitarbeiter von Amantys übernommen. Was interessiert MR an dem Hersteller von Treiberkarten für IGBTs und SiC-MOSFETs?

Dr. Uwe Kaltenborn, Leitung Corporate Technologies der Reinhausen Gruppe: Amantys hat zwei durch Patente geschützte Techniken entwickelt, die das Unternehmen von anderen Herstellern unterscheidet. Erstens die Power-Insight -Technik, die es erlaubt, den Schaltzustand eines IGBTs zu ermitteln und festzustellen, wie und wann ein IGBT geschaltet hat. Das führt dazu, dass wir Optimierungspotenzial gewinnen und beispielsweise die Lebensdauer der IGBTs verlängern, die Verlustleistung reduzieren und die Module zeitweise im Überlastmodus fahren können. Das erlaubt es uns, deutlich dichter an die physikalischen Grenzen der leistungselektronischen Elemente zu gehen als bisher.

Was ist daran einzigartig?

Diesen technischen Ansatz hat bisher niemand so umgesetzt und wir haben uns über die Übernahme den Zugang zu dieser Technik gesichert. Sie passt genau in unsere langfristige Technologiestrategie und wird unsere Apllikationen in Zukunft vom Wettbewerb differenzieren.

Welches ist die zweite interessante Technik von Amantys?

Dabei handelt es sich um die adaptiven Treiber, die es erlauben, die Widerstandskennlinie zum Zünden der IGBTs elektronisch zu programmieren. Das ist weltweit einmalig, wir können damit sehr schnell und sehr kosteneffizient für die Treiber an neue Bedingungen durch Softwareoptionen anpassen.Damit wird sich die Auslegung kritischer Komponenten wie zum Beispiel Filter stark vereinfachen, die Auslegung erfolgt dann nicht mehr für den kritischsten Fall, sondern auf die optimalen Kosten.

Wo findet die neue Technik Anwendung?

Bei großen Industrieverbrauchern, etwa in der Elektrolyse, bei elektrischen Schmelzöfen in der Stahlindustrie oder in der chemischen Industrie im Allgemeinen. Die Industriebetriebe können mit dieser Technik die Netzstörungen effektiv minimieren, was ihnen wiederum Kosten spart.  Die Netzqualität kommen aber auch im Zuge der Energiewende mehr und mehr in den Fokus, weil die Verteilnetze zunehmend enger vermascht werden und dezentrale Erzeuger darin arbeiten. Auch hier werden leistungselektronische Lösungen in der Zukunft eine wesentliche Rolle spielen.

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