Dynamische Netzleitwarten

»DynaGridCenter« simuliert Smarte Stromtransportnetze

25. September 2015, 14:53 Uhr | Hagen Lang
© Thorsten Schier – Fotolia

Wie die Hochspannungsnetze für die Herausforderungen der Energiewende ertüchtigt werden können, erforscht jetzt ein Verbundprojekt der Siemens AG und mehrerer Universitäten und Forschungsinstitute.

»Der Schwerpunkt der Energiewende in Deutschland liegt auf nachhaltigen Energiesystemen. Doch müssen diese stabil und zuverlässig arbeiten« sagt Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang und begrüßt, dass das Verbundprojekt ‚Dynamische Leitwarte‘ hierzu jetzt einen wichtigen Beitrag liefert.

An der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg entsteht mit der ‚Dynamischen Leitwarte‘ ein einmaliges Versuchslabor, an dem Mitteldeutsche Universitäten und die Siemens AG in den nächsten drei Jahren Steuerungs- und Regelungstechnologien erforschen, die das deutsche Stromleitungsnetz für die Energiewende benötigt. Die volatile Einspeisung erneuerbarer Energien in die Stromtransportnetze macht dynamischere und komplexere Überwachungs- und Steuerungsmechanismen erforderlich, als bisher, wenn die Netzstabilität künftig gewährleistet bleiben soll.

Innerhalb von hundertstel Sekunden müssen Störungen identifiziert und adäquat darauf reagiert werden. Das an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg bereits bestehende Smart-Grid-Labor wird deshalb in das neue Forschungsprojekt einbezogen. »Windenergie wird hauptsächlich in Norddeutschland ins Netz eingespeist, Ballungsgebiete mit hohem Stromverbrauch liegen vielfach im Süden«, so Prof. Andreas Lindemann, Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Universität Magdeburg.

An der TU Ilmenau wird im Rahmen des Projekts eine dynamische Netzleitwarte entstehen, die das simulierte Magdeburger Hochspannungsnetz aus der Ferne überwacht, steuert und das intelligente Datenmanagement übernimmt. Das DynaGridCenter beinhalte aber nicht nur den Aufbau des über zwei Bundesländer verteilten Demonstrators, so der Siemens-Projektleiter, Prof. Rainer Krebs. »In Mitteldeutschland haben wir international anerkannte Experten für die Lösung dieser spezifischen Herausforderungen beim Umbau unseres Energieversorgungssystems. Unser Ziel ist es, hier ein dauerhaftes Forschernetzwerk zur gemeinsamen Weiterentwicklung von Hochtechnologien zu etablieren.«

Die offizielle Auftaktveranstaltung zum Start des Forschungsprojektes »DynaGridCenter« findet am 1. Oktober 2015 im Beisein der Staatssekretärin aus dem Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Tamara Zieschang, und Vertretern aller Kooperationspartner an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg statt.


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