Drahtlose langwellenbasierte Rundsteuerung

EEG-Anlagen kostengünstig managen

21. Dezember 2010, 9:35 Uhr | Heinz Arnold
Das EFR-Rundsteuersystem bietet eine ausgefeilte Adressierung der Empfänger und die Möglichkeit, beliebige Empfängergruppen zu definieren.
© EFR Europäische Funk-Rundsteuerung GmbH

Mit der drahtlosen Rundsteuerung der EFR Europäische Funk-Rundsteuerung GmbH, München, lassen sich Windkraftanlagen, Biomassekraftwerke und andere EEG-Anlagen stufenweise in der Leistung anpassen, wenn Netzüberlastung droht.

Aufgrund seiner Tarifstruktur eignet sich das EFR-System für kleine Netzbetreiber ebenso wie für große, denn die Kosten bemessen sich an der Zahl der installierten Empfänger und den angefallenen Aussendungen für Schalthandlungen. Im optionalen MSR-Client der EFR (www.efr.de) lassen sich komplexe Netz- und Anlagenstrukturen übersichtlich abbilden, so dass die Netzleitstelle sehr schnell und zuverlässig agieren kann. Eine Fall-back-Funktion stellt sicher, dass die Einspeiseanlagen nach einer gewissen Zeit wieder im Normalbetrieb laufen.

Um den Interessenkonflikt aus sicherem Netzbetrieb und höchstmöglicher Produktion regenerativ erzeugten Stroms zu lösen, sieht das Erneuerbare-Energien-Gesetz ein Energiemanagement vor. EEG-Anlagen ab 100 kW installierter Leistung müssen diese Möglichkeit bieten, damit Netzbetreiber die Einspeiseleistung bei drohender Netzüberlastung reduzieren können.

Für diese Aufgabe kommen theoretisch viele Systeme in Frage, aufgrund der Verteilung in der Fläche und der Unabhängigkeit von allen anderen Netzen bietet sich jedoch das Broadcasting mittels Langwelle an. Das Langwellensignal der EFR spielt hier seine Vorzüge aus: Es deckt ganz Deutschland und Teile der Nachbarländer ab und transportiert Befehle binnen Sekunden zum Funkempfänger.

Das ursprünglich für das Tarif-, Licht- und Lastmanagement konzipierte EFR-Rundsteuersystem bietet eine ausgefeilte Adressierung der Empfänger und die Möglichkeit, beliebige Empfängergruppen zu definieren. Daher lassen sich Energieanlagen abhängig von zum Beispiel dem Netzabschnitt, der Energieart oder dem Standort – einzeln oder gruppenweise – ansprechen. Netzbetreiber können so feinfühlig auf potenzielle Überlastungen reagieren und die EEG-Anlagen in vier Stufen (100, 60, 30 und 0 Prozent Leistung) schalten. Um eine Rückkehr zur Soll-Einspeisung zu gewährleisten, werden Regelbefehle stets zeitlich begrenzt gesendet.

Für das Einspeisemanagement können wahlweise das passwortgeschützte Einzelsteuerportal der EFR – optimal für kleine Anwender mit wenigen EEG-Einspeisern – oder die Bedienstation genutzt werden. Letztere erlaubt mit dem MSR-Client das individuelle Abbilden der Netz- und Anlagenstruktur und das Definieren von eigenen Schaltoptionen in einer Bedienoberfläche. Das erleichtert dem Team der Netzleitstelle, schnell und intuitiv zu reagieren. Trotz der kommunikativen Einbahnstraße des Langwellenradiowegs lässt sich der Erfolg der Schalthandlung anhand der geänderten Leistungsflüsse in der Leitstelle nachvollziehen.
EFR bietet großen und kleinen Netzbetreibern die Möglichkeit, EEG-Anlagen bedarfsgerecht und schnell in der Leistung zu regeln und eine drohende Netzüberlastung zu vermeiden.

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