Green IT

Einsatz von 2,5-Zoll-HDDs reduziert den Kühlungsbedarf

17. März 2011, 11:24 Uhr | Corinna Puhlmann

Bis heute betreffen die meisten Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs in Rechenzentren die Kühlung direkt. Einsparpotenzial bietet jedoch auch die Festplatten-Technologie. Die Migration von 3,5-Zoll- auf 2,5-Zoll-HDDs wirkt sich positiv auf die zu erbringende Kühlleistung aus.

Small-Form-Factor-HDDs (SFF-HDDs) für Storage-Systeme gewinnen im Enterprise-Bereich an Bedeutung. Der entscheidende Grund, bislang keine SFF-HDDs in diesen Applikationen einzusetzen, war die geringere Speicherkapazität. Doch seit Kurzem ist diese Hürde überwunden. Toshiba als Beispiel bietet Small-Form-Factor-Enterprise-HDDs mit einer Speicherkapazität von 600 GByte an. Und auch andere Argumente, die bisher gegen die Verwendung von 2,5-Zoll-HDDs in Rechenzentren gesprochen haben, gelten inzwischen nicht mehr. Dean Edwards, Director Engineering & Operations von Toshiba, verdeutlicht: »Bei den Kosten pro Gigabyte liegen beide Technologien seit dem Jahr 2009 gleichauf. In diesem Jahr werden 2,5-Zoll-Modelle auf den Markt kommen, die sogar kosteneffizienter als 3,5-Laufwerke sind.«


Die Energieeinsparungen auf Komponentenebene erreicht Toshiba bei den neuen Produkten durch 2,5-Zoll-Spindelmotoren, die einen geringeren Strombedarf haben, weil die bewegten Massen viel geringer sind. Zusätzlich hat man innovative Energiesparmodi umgesetzt, die die Umdrehungsgeschwindigkeit des Laufwerks reduzieren, wenn kein Zugriff erfolgt. Aktuelle Toshiba-Tests belegen, dass SFF-HDDs wie die neuen »MBF2600RC«-Typen eine bis zu 40-prozentige Senkung des Energieverbrauchs im Vergleich zu einer 3,5-Zoll-HDD mit gleicher Kapazität bieten.


Die indirekten Auswirkungen auf die Kühlung

Des Weiteren erlaubt es die geringe physikalische Größe von SFF-HDDs, in Rechenzentren zusätzliche Speicherkapazität ohne steigende Betriebskosten oder zusätzlichen Energieverbrauch zu integrieren. Weil eine größere Anzahl an 2,5-Zoll-HDDs in das durchschnittliche Rack eines Rechenzentrums integriert werden kann, steht auch mehr Storage-Kapazität pro m2 zur Verfügung.


»Die Möglichkeit, bestehende Ressourcen für die Datenspeicherung umfassender nutzen zu können, verringert gleichzeitig die Notwendigkeit zum Ausbau des Rechenzentrums – auch im Hinblick auf die benötigte Fläche und der damit verbunden Kühlung«, betont Dean Edwards von Toshiba. Bei der Migration von 3,5- auf 2,5-Zoll-HDDs könne die alte Infrastruktur teilweise beibehalten werden.


Weil Small-Form-Factor-HDDs im Betrieb nicht so viel Wärme entwickeln wie 3,5-Zoll große HDDs, besteht auch eine geringere Gefahr, dass sie überhitzen, wenn mehrere in unmittelbarer Nähe in einem Server-Rack installiert sind. Das führt zu einer optimierten Ausfallsicherheit. Außerdem bedeutet eine geringere Wärme auch einen niedrigeren Klimatisierungsbedarf. Und das ist insbesondere von Bedeutung, wenn man bedenkt, dass die Kühlung über 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs eines Rechenzentrums beansprucht – laut Berechnungen des Konsortiums Green Grid.


»Obwohl der Einsatz von SFF-HDDs ein noch relativ neues Thema im Bereich der Enterprise-IT ist, verdichten sich die Anzeichen, dass die Technologie bei den weltweit größten Systemintegratoren und Betreibern von Rechenzentren an Bedeutung gewinnt.« Das stellt Dean Edwards Toshiba fest: »Entsprechende Lösungen stellen bereits führende Server- und Storage-Anbieter wie Hewlett-Packard oder Dell bereit. In einer aktuellen Untersuchung von IDC  zur Enterprise-HDD-Marktentwicklung von 2010 bis 2014 wird prognostiziert, dass der Anteil der Performance-optimierten 2,5-Zoll-HDDs hier im Jahr 2012 bei 100 Prozent liegen wird.«
Die jährliche Energiekosten-Reduzierung führe zu einem sehr schnellen Return on Investment. Weil Kosten- und Umweltaspekte Hand in Hand gehen, sei es offensichtlich, warum IDC von einer weiteren Marktdurchdringung der SFF-HDD-Technologie ausgeht.

 

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