BMWI Förderaufrufe

»Energiesystemanalyse« & »Leistungselektronik in Stromnetzen«

30. März 2015, 12:58 Uhr | Hagen Lang
© Siemens

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) hat zwei neue Förderaufrufe zu den Themen »Energiesystemanalyse« und »Leistungselektronik in Stromnetzen« veröffentlicht. Die neuen Maßnahmen ergänzen die Förderbekanntmachung »Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung«.

In der Energiewende sind Systemanalyse und die Energiesystemmodellierung Werkzeuge für die Entscheidungsfindung. Sie helfen, wirtschaftliche, gesellschaftliche sowie umweltrelevante Auswirkungen zu benennen und zu bewerten. Der BMWi-Förderaufruf »Energiesystemanalyse«  berücksichtigt die Ergebnisse eines Strategiegesprächs zur Weiterentwicklung der Systemanalyse. Eine koordinierte und vorausschauende Planung und detaillierte Bestandsaufnahme des bisherigen Energieversorgungssystems sind für den Erfolg der Energiewende bedeutsam.

Förderungen werden zu Forschungen in folgenden Bereichen vergeben:

- Modellierung der Energiemärkte einschließlich regulatorischer Rahmenbedingungen

- Sektorenübergreifende Modellierung

- Modellierung grenzübergreifender und internationaler Wechselwirkungen im Energiesystem

- Abbildung soziologischer und sozioökonomischer Aspekte in quantitativen Modellen

- Integration weiterer Disziplinen, wie z. B. Fernerkundung, Geoinformatik, Meteorologie und Klimaforschung

Mit dem Förderaufruf »Leistungselektronik in Stromnetzen« konkretisiert das BMWi ausgewählte Themen des Förderschwerpunktes »Stromnetze« aus der aktuellen Förderbekanntmachung. Diese tragen der Tatsache Rechnung, dass die Volatilität erneuerbarer Energien einen grundlegenden Umbau der Energieversorgungstechnik, besonders in den Übertragungs- und Verteilnetzsystemen nötig macht.

Die Forschungsförderung unterstützt Vorhaben, die eine höhere Energieeffizienz, Leistungsdichte und Zuverlässigkeit bei geringerem Volumen und weniger Kosten von leistungselektronischen Komponenten des Stromnetzes erreichen wollen. Untersuchungsgegenstand sollen insbesondere sein:

- Neue, effiziente Stellglieder mit deren Verifikation und Erprobung im Netz

- Verbesserte Regelungsverfahren für den Netzbetreib und zur Netzstabilität

- Weiterentwicklung von Sicherheitslösungen bei Netzfehlverhalten

- Komponenten für DC-Anwendung und deren Kopplung mit AC-Netzen

- Optimierung von Leistungsschaltern

- Beitrag leistungselektronischer Systeme zu Systemdienstleistungen

- Innovative leistungselektronische Aggregate zur Systemintegration von erneuerbaren Energie

Die Förderaufrufe sind zugleich der Start für die beiden neuen Forschungsnetzwerke »Stromnetze« und »Energiesystemanalyse«, die das im Oktober 2014 gegründete Forschungsnetzwerk »Gebäude und Quartiere« komplementieren. Der Projektträger Jülich (PtJ) übernimmt die Koordination und Organisation der Netzwerke im Auftrag des BMWi und ist unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit sowie das Mitgliedermanagement verantwortlich. PtJ ist ebenfalls Ansprechpartner für die Antragsberatung.


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