RWE und Nexans

Exklusive Zusammenarbeit für supraleitende Kabelsysteme

12. März 2015, 10:29 Uhr | Heinz Arnold
Das Supraleiter-Kabel, wie es in Essen von der RWE verlegt wurde. In situ wird dann noch flüssiger Stickstoff zur Kühlung eingespeist.
© Hagen Lang

Nexans Deutschland, RWE Deutschland und RWE Netzservice haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um supraleitende Systeme in Deutschland und weiteren Zielländern exklusiv gemeinsam zu vermarkten und damit den leistungsfähigen und stromsparenden Stromtransport zu ermöglichen.

Bei dem  Gesamtsystem von Nexans und RWE handelt es sich um eine kosteneffektive und innovative Lösung, um den steigenden Strombedarf in Innenstadtbereichen unter Einsatz von supraleitenden Systemen zu decken. Durch die Versorgung mit Hilfe des supraleitenden Kabelsystems können große Hochspannungs-Umspannanlagen aus dem Stadtkern abgezogen und durch kompakte Mittelspannungsanlagen ersetzt werden. Somit werden zentrumsnahe Flächen von Hochspannungsleitungen und großen Umspannanlagen befreit und können im Rahmen der Stadtentwicklung neuen Nutzungsmöglichkeiten zugeführt werden.

Verglichen mit konventionellen Übertragungssystemen bietet das supraleitende Kabel außerdem einen deutlich geringeren Platzbedarf bei der Legung. Dadurch können umfangreiche und extrem teure Bauarbeiten im Innenstadtbereich vermieden werden. Bei einem weitergehenden Einsatz dieses neuartigen Konzepts kann darüber hinaus auch die Gesamtzahl der Umspannanlagen reduziert werden. Ein Supraleiter transportiert fünfmal so viel Strom wie herkömmliche Kabel und das nahezu verlustfrei.

Anlass der jetzigen Vereinbarung zwischen Nexans und RWE bildet das gemeinsame Projekt AmpaCity, dass durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. Erklärtes Ziel von RWE und Nexans ist es, die im Rahmen der laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekte gewonnenen technologischen Erkenntnisse schnellstmöglich zu nutzen und die gesammelten Erfahrungen im Rahmen von Kundenprojekten weiterzuentwickeln, um somit auch das Gesamtsystem des Supraleiters weiter zu optimieren.

»Wir haben gezeigt, dass es sich bei supraleitenden Systemen um eine innovative Technologie handelt, die die Praxistauglichkeit im täglichen Einsatz in verschiedenen Projekten unter Beweis gestellt hat. Auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kann die Supraleitung eine Alternative zum konventionellen Netzausbau sein. RWE und Nexans verzahnen die notwendigen Kompetenzen und Erfahrungen, um Kunden von der individuellen Machbarkeitsstudie bis hin zum Supraleiter-Gesamtsystem ein passgenaues Lösungsportfolio zu bieten«, sagt Klaus Engelbertz, Geschäftsführer der RWE Netzservice GmbH.

»Der steigende Energiebedarf in Ballungsgebieten, verbunden mit der Tatsache, dass hier Raum ein teures Gut ist, zwingt zum Umschwenken auf leistungsfähigen und platzsparenden Stromtransport. Wir setzen mit dieser Zusammenarbeit mit RWE unsere langjährige gute Partnerschaft auf diversen Gebieten fort und ergänzen uns dabei in geradezu idealer Weise«, sagt Frank Schmidt, Leiter des Geschäftsfeldes Supraleitung bei Nexans.


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