Open Metering System Group

Gewerkeübergreifendes Metering ist der Schlüssel

17. Oktober 2014, 12:53 Uhr | Heinz Arnold
Wolfgang Esch, Leiter Vertrieb der WEPTECH elektronik GmbH und Mitglied des OMS-Vorstands
© WEPTECH

Die OMS-Group setzt auf ein spartenübergreifendes Protokoll, um eine gesamtheitliche Energiebetrachtung zu ermöglichen und die Kosten für die Endkunden gering zu halten. Wolfgang Esch, Leiter Vertrieb der WEPTECH elektronik GmbH und Mitglied des OMS Vorstands, erklärt, wie die nächsten Schritte für OMS aussehen.

Energie & Technik: Die OMS-Group führt als ein wichtiges Argument ins Feld, dass mit der OMS-Schnittstelle gewerkeübergreifend Daten von unterschiedlichen Zählern wie auch von Temperatursensoren und Heizungsventilen gesammelt und ausgewertet werden können. Überzeugt das?

Wolfgang Esch: Die Entwickler hierzulande wissen, welche Vorteile OMS bietet. Bisher hat die OMS-Group im Stillen gewirkt und da auch einiges erreicht. Wir haben jetzt rund 50 Mitglieder, davon auch einige aus dem Ausland. Das Argument, gewerkeübergreifend auslesen zu können, ist doch sehr überzeugend und die Akzeptanz steigt.

Aber es gibt doch auch starken Wettbewerb, etwa durch ZigBee?

In Europa kommt es darauf an, dass die Funkverbindungen auch durch Betongebäude hinweg auf eine große Reichweite kommen. ZigBee arbeitet zum überwiegenden Teil mit 2,4 GHz und das funktioniert oft nicht über größere Distanzen. 868-MHz-Systeme wie OMS sind da klar im Vorteil, wie konkrete Einsätze in skandinavischen Ländern oder Großbritannien zeigen. Damit sich die Auslese-Systeme rechnen, müssen auf einen Logger rund 120 Zähler kommen. Das zeigt, dass eben große Distanzen verlässlich zu überbrücken sind. Mit OMS funktioniert das.

Liefern die Halbleiterhersteller die entsprechenden Chips?

Hier tut sich einiges. Viele Hersteller bieten inzwischen Chips für 868-MHz-6LoWPAN an oder werden in Kürze solche Chips vorstellen. Ich erwarte, dass es schon im November auf der electronica 2014 einige interessante Neuvorstellungen geben wird.

Jetzt gibt es also auch für OMS neuen Schub?

Ja, denn eines steht schon einmal fest: In jedem BSI-zertifizierten Smart-Meter-Gateway muss eine OMS-Schnittstelle vorhanden sein. Die Smart-Meter-Gateways müssen OMS sprechen, es gibt keinen anderen Funk-Standard! Anfang nächsten Jahres werden Pilotprojekte großer Versorger mit BSI-zertifizierten Gateways starten.

Wie wirkt sich das auf die Zähler aus?

Wir sprechen mit jedem Zählerherstellern und alle wissen, dass sie etwas tun müssen. Ich gehe davon aus, dass alle Hersteller Zähler mit OMS-Schnittstelle anbieten werden. Dann können nicht nur Zähler, sondern weitere Geräte wie Rauchmelder, Heizungsventile und Temperatursensoren eingebunden werden. Dazu braucht man dann nur ein Gateway und eine Schnittstelle. Ich schätze, dass dieses Szenario schon in zwei Jahren Realität sein wird.

Wird OMS also auch in die Smart-Home-Gateways Einzug halten?

Ich halte das für sehr wahrscheinlich. Denn OMS hat nicht nur gezeigt, dass es funktioniert, sondern OMS-kompatible Geräte wie Temperatursensoren sind auch für einen Preis erhältlich, der in den Consumer-Markt passt. OMS könnte sich so also auch zu einem treibenden Faktor für den Smart-Home-Markt entwickeln.

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